Rheinbahn macht Gewinn, mit dem sie nicht gerechnet hat

Das Nahverkehrsunternehmen hat überraschend 30 Millionen Euro eingenommen und macht mit der Stadt Halbe und Halbe. Damit gibt sie mehr als eine andere Stadttochter.

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Düsseldorf. Der Rheinbahn-Vorstand hat dem Oberbürgermeister eine Nachricht übermittelt, die schon mehrere Jahrzehnte kein Düsseldorfer Verwaltungschef mehr gehört hat: Die Stadt erhält vom Nahverkehrsunternehmen eine Dividende und zwar in Höhe von knapp 15 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Stadtsparkasse plant eine Ausschüttung von 12,4 Millionen Euro.

Möglich wurde dies durch einen überraschenden Bilanzgewinn. Die Rheinbahn hält rund fünf Millionen Aktien von RWE. Diese wurden Ende 2015 massiv abgewertet und nun leicht wieder aufgewertet. Dadurch ergab sich ein Gewinn von rund 30 Millionen Euro, von dem je zur Hälfte Stadt und Rheinbahn profitieren.

In wirtschaftlicher Hinsicht konnte der Rheinbahn-Vorstand am Mittwoch weitere positive Ergebnisse für das Jahr 2017 präsentieren, aber auch einen enttäuschenden Wert. Die Zahl der Kunden ist um 0,6 Prozent gestiegen, Ziel waren zwei Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet das 224,7 Millionen transportierte Menschen nach 223,4 Millionen im vergangenen Jahr.

Es gebe eine Reihe externer Faktoren, die dafür gesorgt hätten, dass das Wachstum geringer ausgefallen sei, sagte Vorstandssprecher Michael Clausecker und nannte als Beispiel die Sperrungen des Wuppertaler Hauptbahnhofs. Die sei bei den Pendlern auch in Düsseldorf spürbar geworden. Für das laufende Jahr hofft die Rheinbahn erneut auf zwei Prozent mehr Fahrgäste.

Zu den erfreulicheren Punkten zählten die Einnahmen aus Fahrgeldern (plus 5,8 Prozent auf 230 Millionen Euro) und der Ausgleichsbedarf. Die Rheinbahn hatte kalkuliert, dass die Stadt 74,1 Millionen Euro zuschießen müsse, tatsächlich waren es 65,1 Millionen Euro. Damit liegt der Kostendeckungsgrad bei 81,2 Prozent und damit deutlich über dem Branchen-Durchschnitt von 76,3 Prozent. Die Rheinbahn hat im vergangenen Jahr 87,8 Millionen Euro in Fahrzeuge, Schienennetz, Haltestellen und Gebäude investiert.