Schmitz möchte wieder mit Freude spielen
Fortunas Abwehrspieler hat gestern die Zelte in Düsseldorf endgültig abgebrochen. Zuletzt war der 29-Jährige nur noch Ersatz. Dem Trainer macht er aber keinen Vorwurf.
Vier Jahre hat Lukas Schmitz für die Fortuna gespielt, dreieinhalb Jahre als Stammkraft, zuletzt saß der gebürtige Westfale meist nur noch auf der Bank. „Es ist jetzt Zeit, dass ich mir etwas Neues suche“, sagte Schmitz gestern an seinem letzten Arbeitstag, nachdem er bereits in der Kabine seinen Spind leergeräumt hatte. „Ich habe Lust auf etwas Neues, weil ich wieder regelmäßig spielen möchte. Das ist mein Anspruch.“ Schmitz sagt zurecht, dass er jetzt mit 29 im besten Alter sei. „Mit 34 oder 35 kann man die Backup-Rolle akzeptieren, als 19-Jähriger hat ein Profi Zeit, auf seine Zeit zu warten.“ Deshalb sucht der Außenverteidiger einen Verein, bei dem er sich eine große Chance ausrechnet, Stammspieler zu werden. „Es gibt Angebote, und es wurden bereits einige Gespräche geführt, aber spruchreif ist noch nichts“, erklärte Schmitz, der natürlich auch an seine Familie denkt und keine großen Abenteuer mehr sucht.
Dem Trainer macht Schmitz keine Vorwürfe. Denn er weiß, dass Teams, die meist erfolgreich sind oder sogar Meister werden, wie im aktuellen Fall, selten großartig verändert werden. „Friedhelm Funkel war immer respektvoll und offen zu mir“, sagte der 29-Jährige. „Das habe ich in dieser Form in meiner Karriere auch noch nicht erlebt. Er ist keinem unangenehmen Gespräch aus dem Weg gegangen.“ Funkel habe ihm das immer vernünftig erklärt. Aber Schmitz wollte gerne 30 Spiele machen, 13 sind es letztlich in der Saison 2017/18 geworden. „Das ist für mich zu wenig, trotz der Freude über den Aufstieg. So ist es jetzt an der Zeit, zu wechseln, einen neuen Reiz zu setzen und wieder mit Freude zu spielen.“
Mit dem Verein war alles einvernehmlich geklärt. Schmitz wäre bei einer anderen Perspektive in Düsseldorf geblieben. „Jetzt brauche ich erstmal Distanz. Es war jetzt schon brutal emotional in den vergangenen Wochen. So bereitet sich Lukas Schmitz auf eine weitere Lebensentscheidung“ vor, wenn er jetzt mit seiner Frau gemeinsam ein neues Domizil sucht. Das passiert wohl jetzt nicht in den zwei bis drei Wochen.
Ein unangenehmer Spieler, der im Hintergrund Trainer und Mitspieler kritisiert hat, sei Schmitz nie gewesen. „Ich habe mich mit Mitspielern, Trainern und dem Umfeld gut verstanden und mich auch geschätzt gefühlt“, sagte Schmitz, der sich als Teamplayer sieht, allerdings schon enttäuscht war, dass er zum Abschluss nicht noch mal ein Spiel in der Liga bekommen hat. „Das habe ich dem Trainer aber auch gesagt.“ Aber damit müsse man im Fußball leben, „und ich gehe im Guten aus Düsseldorf weg.“
Es sagt ja auch einiges aus, dass die schönste Zeit für den Abwehrspieler „natürlich der Aufstieg“ gewesen sei. In seinem ersten Jahr war die Fortuna auch nahe an den Zielen, die der Verein jetzt erreicht hat. „Aber da habe ich mich verletzt“, sagt Schmitz. Allerdings kam die Fortuna damals auch aus der Erfolgsspur heraus. „Dieses Jahr hat alles gepasst. Von hier nehme ich vor allem die persönlichen Kontakte mit. Das ist gewachsen. Bei Fortuna gibt es viele gute Charaktere.“ Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl habe letztlich auch dazu geführt, dass er sich in Düsseldorf so wohl gefühlt hat und sich die Erfolge eingestellt haben.