Düsseldorf Rheinkirmes: Es wird schneller, höher und weiter
Die Schützen feiern ihren 700. Geburtstag und die „Größte Kirmes am Rhein“ bietet einige Neuheiten für Adrenalin-Junkies.
Düsseldorf. Diese Zahlen kann man sich getrost einmal auf der Zunge zergehen lassen. Zum 115. Mal bilden die Rheinwiesen die Kulisse für die „Größte Kirmes am Rhein“. Etwa vier Millionen Besucher werden erwartet und damit ist das Volksfest die größte Veranstaltung in Düsseldorf. In diesem Jahr kommt noch hinzu, dass die Schützen ihren 700. Geburtstag feiern, das soll natürlich gebührend gefeiert werden. „Das wird eine Kirmes der Superlative, die deutschlandweit Maßstäbe setzen wird“, verspricht Kirmes-Architekt Thomas König.
Dafür sorgen zumindest die Neuheiten, die in diesem Jahr dabei sind. „Infinity“ ist das mit 65 Metern höchste transportable Looping-Karussell der Welt. Mit Bewegungen in allen drei Dimensionen erreicht die Riesenschaukel eine Geschwindigkeit von 120 Kilometern pro Stunde. Ebenfalls hoch hinaus geht es beim Kettenflieger „Condor“. Bis auf 80 Meter geht es hinauf. Und weil es so hoch hinaus geht, bereiten sich sogar die Höhenretter der Feuerwehr auf eventuelle Einsätze vor, denn mit normalen Leiterwagen würde man gar nicht bis in solche Höhen kommen.
Auch das „Apollo 13“ ist nichts für sensible Mägen. Denn das Fahrgeschäft mit Überschlag erreicht eine Flughöhe von 55 Metern und eine Geschwindigkeit von 120 Kilometer. Der „Encounter“ ist eine High-Tech-Show mit einer Simulationsanlage, speziellen Soundeffekten und mit Videokompositionen.
Natürlich spielt das Thema Sicherheit eine zentrale Rolle. Und das gleich mehrfach. „Naturgewalten sind zunehmend eine Gefahr für Veranstaltungen unter freiem Himmel“, sagt König, der hofft nicht noch einmal wie 2015 die Kirmes wegen einer Unwetterwarnung schließen zu müssen.
„Ein anderes Problem sind die geistig Verwirrten. Wir wissen, dass wir ein attraktives Ziel sind und deshalb haben wir uns intensiv mit den Sicherheitsbehörden ausgetauscht und unsere Hausaufgaben gemacht“, meint König. Konkrete Hinweise auf eventuelle Anschläge gebe es aber laut Polizei auch nicht.
Zu den traditionellen Umzügen der Schützen durch die Stadt werden wieder tausende Besucher erwartet. Über 3000 Teilnehmer werden erwartet. 44 Kapellen werden aufspielen und 180 Pferde werden dabei sein. „Wir sind eine in 700 Jahren gewachsene Gemeinschaft und das Interesse steigt wieder. Und eins ist auch klar. Ohne uns Schützen gibt es auch keine Kirmes“, sagt Schützenchef Lothar Inden.