Düsseldorf Rheinpegel steigt weiter: Düsseldorf schützt sich vor Hochwasser

Die Stadt hatte in der Altstadt und in Hamm Schutztore geschlossen. Am Sonntag wird wohl das Untere Rheinwerft überflutet.

Foto: Gabi Kowalczik

Düsseldorf. Eine Situation wie am Freitagmorgen erleben Kristian Lütz und seine Kollegen vom Stadtentwässerungsbetrieb nur alle fünf bis zehn Jahre. Die Herren trafen sich am Hafenbecken in der Altstadt, weil dort das Schutztor zum Unteren Rheinwerft errichtet wurde. Zunächst wurden Balken an die Brücke gelehnt, dann Querbalken davor errichtet. So schützt sich die Stadt immer dann, wenn der Pegel wahrscheinlich über die Acht-Meter—Marke geht. Dies ist für Sonntag vorhergesagt, dann wird das Untere Rheinwerft auch für Spaziergänger gesperrt.

Eine erste Vorsorge hatten die Verantwortlichen bereits am Dienstag getroffen. Sie haben die Zuflüsse der Düssel in den Rhein gesperrt, um den Pegel von dieser Seite nicht noch weiter zu steigern. Der Spee’sche Graben wurde abgesenkt, er dient als Puffer für weiteres Regenwasser, das in die Düssel läuft. Parallel zum Tor in der Altstadt wurde auch die Schutzvorrichtung in Hamm an der Fährstraße aufgebaut. Darüber hinaus entstand an der Theodor-Heuss-Brücke eine Stromleitwand. Sie ist zwar wasserdurchlässig, verhindert aber, dass Baumstände und ähnliches in den Yachthafen gelangen. Dort liegen wegen der Messe boot viele teure Schiffe, die dadurch beschädigt werden könnten. Nun beobachten die Wasserexperten den Pegel erst einmal. 7,10 Meter bedeutet, dass Schiffe nur noch in der Mitte des Rheins fahren dürfen und langsamer unterwegs sein müssen. Die nächste markante Höhe beträgt 8,80 Meter, dann muss der Schiffsverkehr eingestellt werden. Etwa bei solch einem Pegelstand werden auch weitere Tore geschlossen, etwa am Kaiserswerther Markt oder am Hafen in Heerdt.

Kritisch wird es ab zehn Metern, denn dann reicht in Himmelgeist der Hochwasserschutz nicht mehr aus. Dann müssten Sandsäcke in den Düsseldorfer Süden gebracht werden, um den Stadtteil zu schützen. Aktuell wird ein solcher Wert nicht vorhergesagt, die Prognosen sind aber ähnlich wie beim Wetter nur für zwei bis drei Tage wirklich belastbar. „Wir gehen im Moment davon aus, dass der Pegel ab Dienstag oder Mittwoch wieder sinkt“, sagte Kristian Lütz am Freitag am Rheinufer.