Ruhiger Karnevalsstart in Düsseldorf Altweiber: Unerwartet positive Bilanz

Düsseldorf · Die Polizei zieht nach dem Start in den Straßenkarneval eine positive Bilanz: Bis zu 500.000 Jecken waren in der Altstadt und feierten friedlich zusammen. Es wurde jedoch eine Einsatzkraft verletzt.

Polizisten ließen sich mit Jecken fotografieren.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

(veke) Nach drei Jahren Karnevalspause hatte die Polizei ungewissen Tagen entgegengeblickt. Nun hat man im Präsidium Bilanz für den Altweiber-Tag gezogen – und die fällt unerwartet positiv aus. „Es war entspannter als sonst“, sagt Thorsten Fleiß, Leiter der Polizeiinspektion Mitte. Seiner Schätzung zufolge waren zeitgleich etwa 500 000 Jecken in der Altstadt und Umgebung, die überwiegend friedlich miteinander gefeiert haben.

Zwischenzeitlich habe die Polizei die Kurze Straße sperren müssen, weil es dort zu voll wurde. Hinzu kamen einzelne Eingriffe: 100 Platzverweise sprachen die Einsatzkräfte aus, 30 Personen folgten diesen Anweisungen nicht und kamen in Gewahrsam. In anderen Jahren seien 50 Zellen besetzt gewesen. Auch wurden nur wenige Strafanzeigen registriert, darunter drei Widerstandsdelikte und ein tätlicher Angriff. Diese Zahlen könnten aber noch steigen, so Fleiß.

Die Widerstände richteten sich gegen Einsatzkräfte von Ordnungsamt und Feuerwehr. Eine Person erlitt dabei Brüche an der Hand und fällt nun mehrere Wochen aus, meldete die Stadt. Abgesehen davon zieht aber auch die Stadt ein positives Fazit. Feuerwehr und Rettungsdienst zählten stadtweit rund 800 Einsätze – 300 weniger als 2020. In der Altstadt mussten etwa 100 Karnevalisten (2020: 318) medizinisch versorgt werden, häufig wegen Kreislaufproblemen und übermäßigen Alkoholkonsums. 22 Minderjährige hatten zu viel getrunken und mussten behandelt werden, vor drei Jahren waren es noch doppelt so viele.

Der Ordnungsdienst erwischte 147 Jugendliche (2020: 74) beim Trinken oder Rauchen, viele vernichteten die Getränke und die Zigaretten freiwillig. Besonders scharf waren die Kontrollen gegen Wildpinkler, 108 Personen (2020: 38) wurden dabei erwischt und müssen mit 180 Euro Bußgeld rechnen.

Erneut galt ein Glasverbot in der Altstadt. So verletzten sich nur sechs Jecken an Scherben und mussten behandelt werden. 2010, vor dem Glasverbot, waren es noch 166 Patienten mit Schnittverletzungen. Die Polizei kündigt an, auch am Wochenende und an Rosenmontag mit viel Personal vor Ort zu sein, die Rede ist von fast 1000 Einsatzkräften. Das sei deutlich mehr Personal als in den vorigen Karnevalsjahren.