Sport in Düsseldorf „Rund um die Kö“: Am Sonntag wird die Straße zur Rennstrecke für Fahrräder
Düsseldorf · Zum 50. Mal findet das Event „Rund um die Kö“ statt. Anwohner sollten ihre Autos rechtzeitig wegstellen.
Normalerweise rollen Luxuskarossen über den Asphalt rund um den Kö-Graben. Einmal im Jahr aber wird das Rondell gesperrt, dann haben Radler freie Fahrt, können sich messen in verschiedenen Disziplinen und fast allen Altersklassen. Zum 50. Mal wird am Sonntag, 12. September, „Rund um die Kö“ stattfinden mit Rennen, die vom Bund deutscher Radfahrer abgesegnet wurden. „Diese Rennen gab es auch schon früher“, erzählt Carsten Wien von der Schicken Mütze, der gemeinsam mit dem Cycling Club Düsseldorf und einigen anderen Helfern die Organisation des Events übernommen und vieles geändert hat.
„Wir haben neue Formate“, sagt Wien, für den vor allem das reine Frauenrennen eine Herzensangelegenheit ist. „Früher mussten die Frauen bei den Junioren oder Senioren mitfahren“, erzählt der Organisator. Jetzt könnten alle, die keine Rennlizenz haben, aber trotzdem mal zeigen wollen, was sie draufhaben, ein Rennen fahren.
Das grüne Licht kam relativ kurzfristig
Premiere feierte „Rund um die Kö“ 1968 mit Radrennen auf dem Prachtboulevard. Viele Jahre war das Event ein Publikumsmagnet, weil es Spitzensportler aus der ganzen Welt nach Düsseldorf lockte. „Rund um die Kö“ war der Höhepunkt der Radsaison am Rhein. Doch irgendwann blieb nur noch der Sport, ohne Spektakel, Besucher kamen immer weniger. „Die Veranstalter waren unzufrieden“, sagt Carsten Wien, der ein paar Ideen hatte und damit andere überzeugen konnte.
Es braucht ein Event um das eigentliche Event drumherum, Getränke, Essen, Musik – „gute Musik und nicht die Hermes House Band vom Band“, sagt Wien, der inzwischen seit ein paar Jahren im Orga-Team ist. 2020 musste das Rennen wegen Corona abgesagt werden, und auch in diesem Jahr stand es auf der Kippe. Doch relativ kurzfristig gab es grünes Licht.
Zum ersten Mal gibt es ein Lastenrad-Rennen
Neben dem reinen Frauenrennen wird es am Sonntag auch zum ersten Mal ein Lastenrad-Rennen geben, bei dem das Teilnehmerfeld nicht nur im Kreis fährt, sondern auch kleine Aufgaben lösen muss, „zum Beispiel Kisten und Reifen einsammeln, in den Korb packen und transportieren“, so der Organisator, der überzeugt ist, dass diese Rennen eine riesen Gaudi werden, ein bisschen wie ein Jump-and-Run-Spiel auf dem Computer. 16 Teilnehmer sind angemeldet für die Kategorie, drei Durchläufe wird es geben. Und weil die Lastenräder so groß sind, sind zwei Startpunkte auf der Kö angelegt.
Auch die Strecke hat sich in diesem Jahr verändert: „Sie ist jetzt statt 1,1 Kilometer 1,4 Kilometer lang“, sagt Wien. Die Radler fahren immer noch im Kreis, die Kö runter bis zum Graf-Adolf-Platz und wieder zurück. Früher ging es von der Einkaufsseite über die Girardet-Brücke zurück auf die Bankenseite, „dieses Mal liegt die Kurve am Corneliusplatz“, so Wien.
Nicht weggestellte Autos werden abgeschleppt
Um auch Menschen von der Veranstaltung zu überzeugen, die nicht die allergrößten Radfans sind, gibt es viel drumherum. „Vor allem Foodtrucks mit sehr guter Qualität“, sagt Wien. Locura wird frische Empanadas – halbmondförmige Teigtaschen aus dem Ofen – zubereiten. Außerdem wird es einen Stand mit Gerichten aus Sri Lanka und einen mit veganer Currywurst geben.
Eis, Waffeln, Kaffee aus einer kleinen Microrösterei sind dabei, Brot, Brötchen und Gebäck kommen von der Handwerksbäckerei Bulle, die Weinfreunde Düsseldorf werden auch einen Stand haben und es gibt jede Menge rund ums Rad: Fahrräder, Kleidung, Zubehör – das darf nicht fehlen.
Die Aufbauarbeiten für „Rund um die Kö“ starten am Sonntag in der Früh, ab 6 Uhr werden Straßen gesperrt. Wer sein Auto nicht wegstellt, muss damit rechnen, dass es abgeschleppt wird. Betroffen sind die Königsallee, ein Teil der Steinstraße und die Blumenstraße. Kurz nach neun können sich die Teilnehmer einfahren, das Event endet gegen 21 Uhr.