Schnäppchenjagd um 6 Uhr: Massen stürmen das Sevens
Mit einem großen Sicherheitsaufgebot regelte am Donnerstag das renovierte und modernisierte Sevens den Ansturm auf die Sonderangebote.
Düsseldorf. Das Sicherheitsaufgebot wirkt wie bei einem Staatsbesuch oder einem Relegationsspiel Fortuna gegen Köln. Menschen in neongelben Warnwesten regeln morgens um 5.30 Uhr den Verkehr, an der Kö stehen hunderte von Menschen frierend und gähnend und am langen Umlaufgitter.
Eine halbe Stunde später haben sie sich bereits von der Steinstraße bis zur Grünstraße aufgereiht, dann geht es endlich los. Das Sevens öffnet seine Türen. Und die ersten Frühaufsteher hasten in Richtung Rolltreppe, hoch zu Saturn. Sonderangebote zur Neueröffnung haben die Menschen am Donnerstag wie die Lemminge angezogen.
Um Gedränge zu vermeiden, werden sie nur nach und nach in kleinen Grüppchen in das Geschäft gelassen. Vor allem an den Paletten mit den Fernsehgeräten, bei den Notebooks und den Körben mit Tablet-Computern treffen sie sich wieder. Den ganzen Tag über stolpern Menschen mit mannshohen Kartons in Richtung Ausgang und über die Kö. Manche versuchen sie zu tragen, andere schieben sie vor sich her. Richtig souverän sieht keiner von ihnen aus — aber doch auf eine seltsame Art zufrieden.
Nach elf Monaten Umbauzeit wurde am Donnerstag das von Grund auf modernisierte Sevens wiedereröffnet. Saturn belegt als Hauptmieter 10 000 Quadratmeter auf insgesamt fünf Etagen.
Ruoyi Hu ist mit zwei Freunden gekommen — gleich um halb sechs. Jetzt hat er drei Tablet-Computer in der Hand. „Die sind hier etwa 40 Euro pro Stück günstiger, als wenn ich sie im Internet bestellen würde.“ Im Vergleich zu anderen Geschäften in Düsseldorf spare er sogar 80 Euro. „Wir wollen sie aber selbst nutzen und nicht weiterverkaufen“, stellt Hu klar. Seine Freunde tragen ebenfalls mehrere der Schachteln mit dem angebissenen Apfel in Richtung Kasse. Tatsächlich wird das iPad nach Saturnangaben zum Verkaufsschlager des Tages.
Jan Köster ist einer der Ersten im Geschäft. Er schiebt zwei große Kartons vor sich her. In einem befindet sich ein 32 Zoll Fernseher, in dem anderen ein etwas kleinerer. „Die sind für meinen Opa — der will sich diesen Stress nicht antun“, erklärt er. Nach dem Einkauf will er weiter zur Arbeit fahren. Angst zu spät zu kommen, hat er nicht. „Wir sind ein Familienbetrieb, da geht das mal“, sagt er grinsend.
Pech gehabt haben Markus Leuschke und Petra Neumann: Sie hatten zuvor mit Freunden und Arbeitskollegen ausgeknobelt, wer morgens anstehen muss, um die Einkäufe zu besorgen — und verloren. Jetzt tragen sie mehrere Kameras, einen 42 Zoll Fernseher, externe Festplatten und jede Menge USB-Sticks — gestapelt bis unters Kinn — in Richtung Kasse.