NRW-Tage Schräg, rührend, klassisch: So klingt NRW

Jede Menge Stars standen am Wochenende auf der Bühne. Gleich daneben viele, die ihren allerersten großen Auftritt hatten. Und Entdeckungen, die man gern wieder hört.

Düsseldorf. Zugegeben, die ganz großen Stars wie die Toten Hosen oder Heino fehlten auf den 16 Bühnen am Wochenende. Trotzdem wurde ein teilweise hochkarätiges Programm geboten. Und es gab jede Menge kleine Stars, die zum allerersten Mal vor großem Publikum auftreten durften. Wie Nordrhein-Westfalen klingt — besser hätte man es nicht präsentieren können.

Zwei der Highlights auf dem Burgplatz: Bei Jupiter Jones war es am Sonntag gar nicht still, auch Culcha Candela rockte die Bühne.

Dabei war die Qualität der musikalischen Darbietungen höchst unterschiedlich. Mut bewiesen Niederrhein Brass vor dem Carsch-Haus, die sich den Klassiker „Music“ von John Miles zur Brust nahmen. Immerhin überstanden die Musiker ihren Auftritt unverletzt, das Werk nahm einigen Schaden. Ganz anders der A-Capella-Chor Groophonik Samstagabend vor der Bühne am Landtag. Die Sangesfreunde aus Detmold präsentierten Hymnen wie „Don’t stop me now“ von Queen mit perfekten Gesangs-Arrangements. Das war klasse.

Foto: Melanie Zanin/Stadt
Musik bei den NRW-Tagen
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Und dann gab es rührende Darbietungen. Wie die Jungen und Mädchen mit geistiger Behinderung der Jordan-Mai-Schule aus Gladbeck. Mancher schräge Ton war dabei, wenn auf der Bühne die Hits der Hosen oder der Sportfreunde Stiller angestimmt wurden. Aber wenn „Dabeisein ist alles“ für irgendeinen Auftritt zutrifft, dann für diesen. Da kam auch jeder falsche Ton von Herzen. Auch so darf NRW klingen.

Foto: N. Golsch

Und natürlich gab es auch die Profis. Was Dieter Falk und sein 320 Stimmen starken Bürgerchor am Freitagabend auf dem Burgplatz boten, war das perfekte Geburtstags-Ständchen. Das galt ebenso fürs Finale Sonntagabend mit den Düsseldorfer Symphonikern. Klassik unter freiem Himmel war ein wunderbarer Ausklang des dreitägigen Festes.

Eine tolle Idee: die Doppel-Bühne auf dem Burgplatz mit der Video—Leinwand in der Mitte. So gab es praktisch durchgehend Programm. Während die japanischen Tentekko-Trommler noch wirbelten, wurde nebenan schon für Sascha Klaar umgebaut, der bei mehr als 35 Grad sein rotes Klavier bearbeitete.

Richtig voll wurde es Samstagabend bei Culcha Candela. Doch nicht alle waren begeistert, weil die Berliner offenbar sehr viel vom Band mitlaufen ließen. Bei Facebook gab es eine Menge enttäuschter Fans, die sich über die „Mini-Playback-Show“ ärgerten. Laut wurde es auch Sonntagnachmittag, als Jupiter Jones die ersten Töne ihres Super-Hits „Stille“ anstimmten.

So schön war der NRW-Tag
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Garantiert live gespielt wurde auf der Brauchtums-Bühne vor dem Rathaus. Urmel Strunk und ihre Band entführten das Publikum musikalisch nach Westerland und am Sonntag präsentierte sich mit Rhinjold eine weitere junge Formation. Schunkeln im Sommer, das gab es am Samstagabend mit den Rabaue. Eine schweißtreibende Angelegenheit.