„Schwarze Kasse“: CDU lädt Junge Union vor
Parteichef Jarzombek fordert ein Ende der Salami-Taktik. Der Ex-Vize der Schüler Union schwärzt ihn an — es geht um ein Fass Alt.
Düsseldorf. Die interne Aufarbeitung der Schwarze-Kassen-Affäre bei der Düsseldorfer Schüler Union ist in der CDU längst noch nicht abgeschlossen. Deshalb lädt die Parteispitze um Thomas Jarzombek den Vorstand der Jungen Union vor. „Hierbei soll dem Kreisvorstand der Jungen Union verdeutlicht werden, in welchen Punkten ein Fehlverhalten vorliegt, welche Pflichten verletzt wurden und wie dies politisch zu bewerten ist“, kündigt Jarzombek an. Denn die Junge Union hätte seit Herbst 2016 die Kasse der Schüler Union offiziell in ihren Büchern führen müssen.
Jarzombek ist sauer. Denn am Montag wurde er auch noch aus dem CDU-Nachwuchs heraus direkt angegriffen, er habe von der Kasse der Schüler Union wissen müssen: „Thomas Jarzombek hat nachweislich der Schüler Union Geld gespendet. Die SU bedankt sich bei ihm herzlich für die im März 2015 eingegangene Spende von 67 Euro“, teilte der ehemalige SU-Vize Marc-Philipp Fink in einer süffisanten Presseerklärung mit. Tatsächlich ging es um ein Fass Bier, 20 Liter Schumacher für eine Party der „schwarzen“ Schüler. Jarzombek sagt dazu: „Ja, ich habe das Fass gestiftet, aber ich habe Herrn Fink das Geld dafür auf sein Konto überwiesen, was er mir quittiert hat.“ Und nicht in irgendeine Kasse der Schüler Union.
Die Äußerung zeige jedoch, „dass in den bisherigen Gesprächen ganz offensichtlich Dinge verschwiegen wurden“, so Jarzombek. Dabei habe man darauf gepocht, dass die Vertreter der Jungen Union komplett „auspacken“ sollten, manche haben sogar „Vollständigkeits-Erklärungen“ abgegeben. Jarzombek: „Unsere Geduld mit der Salamitaktik ist erschöpft.“