Shoppingchaos am dritten Advent
An Kö und Heinrich-Heine-Allee mussten Spuren gesperrt werden. Gehwege waren zum Teil überfüllt.
Düsseldorf. Medina Popal (24) steigt am Samstag gegen 11 Uhr an der Königsallee aus ihrem Auto: „Geschafft!“ Fast eine halbe Stunde hatte sie die Königsallee umrundet. „Das ist doch verrückt!“ Nur wenig später sperrte die Polizei hier die Linksabbiegerspur zur Theodor-Körner-Straße, so dass das Kurvenfahren rund um die Kö ein Ende fand.
Zur Entlastung des Verkehrs griff die Polizei auch an anderer Stelle ein. So untersagte sie auf der Berliner Allee die Vorbeifahrt am Kö-Bogen-Tunnel bis zur Schadowstraße. An der Ausfahrt des Tunnels sperrte sie die Spur in Richtung Heine-Platz.
Chaos gab es auch in und vor den Parkhäuser: Bereits ab 13 Uhr war das am Grabbeplatz belegt, anderthalb Stunde später auch alle anderen in der City.
Auch auf den Bürgersteigen waren Massen unterwegs. Auf Königsallee, Theodor-Körner-Straße und Heine-Platz wichen immer wieder Menschen auf die Straße aus. Grund für das hohe Fußgängeraufkommen waren auch 220 Busse, die am Tonhallen-Ufer und an der Messe parkten. Die Verkehrskadetten taten ihr möglichstes, waren aber oft machtlos: „Die Leute gehen ständig bei Rot über die Ampel“, sagt Carolin Rippen (16).
Die Bahnsteige in den U-Bahnhöfen und am Hauptbahnhof waren ebenfalls völlig überfüllt. Die U-Bahnstation an der Heinrich-Heine-Allee war schwarz vor Weihnachts-Shoppern, die wie am Fließband aus der Unterführung kamen. Die Rheinbahn hatte vorsorglich den Takt der U-Bahnen erhöht.
Die Verkehrsspitze war am Samstag etwa gegen 16 Uhr erreicht. Am Sonntag zeigte sich ein ähnliches Bild in der Innenstadt. Die Polizei griff ebenfalls mit Sperrungen ein.
Zudem musste die Polizei allein am Samstag 216 gebührenpflichtige Verwarnungen aussprechen, 30 wegen Falschparkens auf Geh- und Fahrradwegen, 14 Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Im Vorjahr waren es am dritten Adventssamstag nur 104 Verwarnungen.
Auf den Weihnachtsmärkten in der Altstadt blickte man an beiden Tagen in genervte Gesichter. Florian Schulz (22) verzichtet auf den Glühwein: „So ist es nicht mehr gemütlich und entspannt“, sagt er. Auch Julia T. (26) und Malte S. (30) waren nicht begeistert: „Wir arbeiten unter der Woche. Wir müssen den Sonntag heute nutzen“, sagt sie.