Wohnen So stehen die Chancen für "Tiny Houses" in Düsseldorf
Düsseldorf · Die Stadt will sogenannte„Tiny-Häuser“ nicht auf normalen Flächen planen. Politiker äußerten auch Bedenken gegen die Wohnform auf minimalem Platz. Ist sie der Not geschuldet oder ein bewusster Trend?
Erstmals in Deutschland bekannt wurden „Tiny Houses“ (zu Deutsch: winzige Häuser) in der TV-Serie „Löwenzahn“ mit Peter Lustig in Form eines ausgebauten Bauwagons. In Amerika ist in den letzten Jahren eine Bewegung entstanden, die generell eine Selbstbeschränkung des Wohnraumes propagiert, eines Gesundschrumpfens, das nicht mehr so sehr auf mangelndem Geld beruht, als auf einer bewussten Haltung des „Weniger ist mehr“. Die CDU kann sich Mini-Häuser mit Wohnflächen zwischen 15 und 70 Quadratmetern auch in Düsseldorf vorstellen, insbesondere als temporären Baustein zu preiswertem Wohnraum etwa für Studenten oder Auszubildende, und fragte am Montag im Wohnungsausschuss, wie die Stadtspitze zu den „Tiny-Häusern“ steht.
In Frage kommen eigentlich nur „Rest-Grundstücke“
Wohnungsdezernent Christian Zaum betonte zwar, dass man innovativen Wohnkonzepten generell positiv begegne, zudem seien solche Kleinhäuser eine willkommene Alternative zum Wohntrend mit ständig steigendem Flächenanspruch pro Person. Allerdings sind Mikro-Häuser im deutschen Baurecht nicht eigens definiert, sie unterliegen den gleichen Bedingungen wie „normale“ Häuser. Und deshalb sei es einfach effizienter, Tiny-Häuser mit ihrer meist eingeschossigen Bauweise nicht auf Flächen zu planen, auf denen auch der normale Geschosswohungsbau mit vielen Wohneinheiten möglich wäre, so Zaum. Heißt: In Frage kommen sie im Grunde nur auf „Restgrundstücken“, Brachen oder Interimsflächen. Geprüft wird in diesem Zusammenhang ein Areal Am Mühlenberg in Heerdt.
Politisch wurde im Wohnungsausschuss aber auch Skepsis laut. Die Grünen fragten, ob es sich hier um eine „neue Laune der Wohnraumdiskussion“ handele, für die Linke warnte Fraktionssprecher Lutz Pfundner davor, solche Mini-Häuser als Notunterkünfte einzuführen für Mieter, die sich ihre Wohnung nach einer Modernisierung nicht mehr leisten könne: „Das kommt für uns nicht in Frage.“
Auch bei dieser Sorge lassen die USA grüßen, wo in Boom-Regionen wie dem Silicon Valley die rasant gestiegenen Wohnkosten immer mehr Menschen zu einem dauerhaften Leben im Wohnmobil oder einem Container zwingen.