Sprung ins kalte Wasser: Freibadsaison ist eröffnet
Privates Bad in Kaiserswerth macht wie immer den Anfang. In diesem Jahr wird 80-jähriges Bestehen gefeiert.
Düsseldorf. Sie waren mal wieder die Ersten. Vor allen städtischen Bädern hat das Kaiserswerther Freibad am Samstag die Badesaison eingeläutet. Bei strahlendem Sonnenschein kamen am Samstag mehrere hundert Besucher, um den Startschuss in die Freiluftsaison zu feiern.
Es ist bereits das 80. Jahr für das kleine aber feine Bad im Norden. Anfangs diente das Becken vor allem den Diakonissen aus Kaiserswerth, seit vielen Jahrzehnten steht es aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Fast von Anfang an dabei war Arnold Kern: „Ich wohne seit 1951 in der Nähe und bin seitdem Stammgast“, sagt der 88-Jährige. Seine Frau Stephanie hat dort das Schwimmen gelernt. Beide verbinden viele Erinnerungen und Freundschaften mit dem Bad. „Es ist alles sehr familiär hier und man kennt sich. Morgens um sieben stehen immer die gleichen 13 Menschen am Beckenrand.“
Das Ehepaar zieht wie viele der älteren Besucher jeden Tag von April bis September seine Bahnen. „Ins Hallenbad gehen wir aber nicht, das ist uns ohne Auto zu weit weg“, sagt Arnold Kern. Deshalb wünschen sich viele, dass das Frei- zum Allwetterbad wird. „Das kostet aber über 250 000“, räumt Marianne Krüger, ebenfalls Stammgast, ein. Das entspricht dem gesamten Jahresetat des Bades.
Nach einem langen Winter ist dafür die Vorfreude umso größer. „Als es Anfang der Woche so warm wurde, hatte ich richtig Lust, wieder schwimmen zu gehen“, sagt Krüger, die direkt gegenüber vom Bad auf der Kreuzbergstraße wohnt und regelmäßig schon im Bademantel ins Freibad kommt.
Dass der Verein „Flossen Weg“, der das Bad betreibt, bereits so früh den Startschuss geben kann, hat einfache Gründe: „In so einem kleinen Bad ist die Entwinterungsphase viel kürzer. Außerdem ist unser Personal nur für die Saison eingestellt, so dass wir da flexibler sind“, erklärt Oliver von Dreden, Sprecher des Vereins. Das Bad wird zwar von Diakonie und Stadt unterstützt, trägt sich aber vor allem aus den Mitgliedsbeiträgen und ist nicht Teil der städtischen Bädergesellschaft.