Kirche Stadtdechant Ulrich Hennes ist in Düsseldorf angekommen
Kardinal Woelki ernannte ihn beim Festhochamt zum Stadtdechanten.
Düsseldorf. Die Lambertuskirche quoll förmlich über vor Besuchern. Viele mussten zweieinhalb Stunden stehen. Gefeiert wurde im Rahmen eines Festhochamtes die Einführung des neuen Düsseldorfer Stadtdechanten und Pfarrers von St. Lambertus Monsignore Ulrich Hennes. Die Urkunde verlas und überreichte Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln.
Der Gottesdienst hätte feierlicher nicht sein können. Allein die musikalische Umrahmung mit Chor, Orgel und Blechbläser-Ensemble brachte Feststimmung in die Basilika. Kirchlich uniformierte Fahnenträger und das Großaufgebot an hell gewandeten Geistlichen und Messdienern gaben ein eindrucksvolles Bild ab. Bei solchen Anlässen schöpft die katholische Kirche aus dem Vollen ihres Feier-Fundus’.
Neben zahlreichen Gebeten und Gesängen, die zum traditionellen liturgischen Ablauf gehören, sowie Fürbitten und Lesungen aus der Bibel gab es auch Reden, die über das rein Rituelle hinausreichten. Vor allem Diözesenbischof Woelki, der Hennes berufen hatte, äußerte sich zu dem großen Thema, das Politik und Gesellschaft derzeit besonders beschäftigt: Flüchtlinge.
Einmal mehr bekannte der Kölner Kardinal Farbe und sagte in seiner priesterlich ruhigen Art: „Mauern überwinden müssen wir im Jahr 26 nach der deutschen Einheit.“ Die Mauer hätte heute andere Namen, hieße „Transit-Zone“ oder „sichere Herkunftsländer“. Biblisch überhöhend sagte Woelki: „Weinend kommen sie, und tröstend geleite ich sie.“ Gott baue keine Mauern, schiebe Weinende nicht ab.
An den neuen Stadtdechanten gerichtet erklärte der Kardinal: „Du bist Priester, um diese Botschaft mit Leben zu erfüllen.“ Es werde darum gehen, zu ermutigen seinen Glauben zu leben und ihn konkret werden zu lassen, ihn in die öffentlichen Diskurse einzubringen.
Gegen Ende hatte ein emotional gerührter Ulrich Hennes das Wort und berichtete freimütig über den Schriftverkehr mit Kardinal Woelki. „Traust du mir das zu?“, habe er auf Woelkis Anfrage zurückgefragt. „Du weißt, dass ich dir das zutraue“, soll die Antwort gelautet haben. „Wir brauchen einander, um uns Mut zuzusprechen“, schlussfolgert Hennes. Und die Bitte, das ihm zugetraute Amt zu übernehmen, erfülle er mit großem Respekt.
Zuletzt gab es noch Grußworte, etwa von OB Thomas Geisel, der sagte, er freue sich bereits auf die Dinge, die gemeinsam zu tun seien, wozu auch gehöre, Menschen nach ihrer Flucht willkommen zu heißen.
Dieses Hochamt war ein Zeichen dafür, dass Kirche mehr sein kann als Ritual, und dass Priester manchmal mehr zu bieten haben als den Messetext.