Rundgang Stadtrundgang zur früheren Besetzer-Szene der Kiefernstraße

Düsseldorf · Die Straße in Flingern ist noch immer eine Besonderheit. Details zur Tour von „theycallitkleinparis“, wie der Treffpunkt, bleiben wie immer erstmal geheim.

Die Kiefernstraße Anfang der 1980er Jahre, fotografiert vom ehemaligen Bewohner Kaspar Michels.

Foto: Kaspar Michels

Die Kiefernstraße ist so etwas wie der Gegenentwurf zum Düsseldorf-Klischee. Auf der einst besetzten Straße zeigt sich die Hochburg des Neo-Kapitalismus von einer gänzlich anderen Seite. Die Häuser sind bunt. Das Wohnen günstig. Die Bewohner alternativ. „Es gibt in Düsseldorf zwei über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Straßen“, schrieb die Welt im Mai 2006. „Die eine ist die Einkaufsmeile Königsallee, auf der sich die Stadt von der wohlhabenden Seite zeigt. Die andere ist die Kiefernstraße in Flingern.“

Der jüngste Stadtrundgang des Düsseldorf-Blogs „theycallitkleinparis“ lädt zu Begegnungen mit Kiefernstraßen-Kennern und Bewohnern ein. „Kernkompetenz Widerstand. Die Kiefernstraße“ ist er überschrieben, findet am 26. Mai statt und die Details bleiben wie immer im Vorfeld nebulös.

Im Mittelpunkt der von der Journalistin Alexandra Wehrmann erarbeiteten Stadtrundgänge stehen Menschen. Man trifft sie an unterschiedlichen Orten in der Stadt. Dort finden zunächst kurze, moderierte Gespräche statt. Im Anschluss besteht für die Teilnehmer des Rundgangs die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Die Kiefernstraße hat seit je her ihre ganz eigenen Gesetze. Und ihre eigene Identität. Viele Menschen, die hier leben, haben die Häuser in den 1980er-Jahren mit besetzt – und sind geblieben, nachdem die Stadt im Jahr 1987 Mietverträge mit den ehemaligen Besetzern abschloss. Hier findet man keine Unternehmensberater, Anwälte oder BWLler. Stattdessen Künstler, Handwerker, Physiotherapeuten und Musiker. Oliver aus der 1. Susy aus der 11. Oder Harald aus der 35. Wichtiger als der Nachname ist auf der Kiefern die Hausnummer. Viele Entscheidungen, die die einzelnen Häuser oder die gesamte Straße betreffen, werden in der Gruppe getroffen.

Die Teilnahme an dem Rundgang am 26. Mai um 12 Uhr kostet 10 Euro, der treffpunkt wird bei Anmeldung bekanntgegeben. Die ist möglich unter