Stadtsparkasse steigert Gewinn

Mehr Kredite und sinkende Kosten ergeben für 2017 Brutto-Plus von 102,5 Millionen Euro. Wie viel kriegt die Stadt ab?

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Die Stadtsparkasse hat ein erfolgreiches Jahr 2017 hinter sich — und die Aussichten für das laufende Jahr sind mindestens genauso gut. Den vorläufigen Gewinn vor Steuern bezifferte Karin-Brigitte Göbel in ihrer ersten Bilanz als Vorstandsvorsitzende auf 102,5 Millionen Euro. Vor einem Jahr lag der vorläufige Ertrag für 2016 bei 84, tatsächlich realisiert wurden dann 72,1 Millionen Euro. Auch wenn der Gewinn bei weitem nicht nur auf das direkt operative Geschäft entfällt, so hat Göbel doch ihre wichtigsten Ziele erreicht: Die Reduzierung der Ausgaben und die Ausweitung des Kreditgeschäftes.

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So reduzierte die Sparkasse ihre Personal- und Sachkosten um 9,3 Millionen Euro, nicht zuletzt durch den (sozialverträglichen) Abbau von 100 Mitarbeitern (auf nun 1937); zugleich stieg das Kreditneugeschäft um fast 230 Millionen auf insgesamt 1,57 Milliarden Euro. Infolgedessen stieg der Zinsüberschuss um 10,7, der Provisionsüberschuss vor allem aufgrund des expansiven Wertpapiergeschäftes um knapp 17 Millionen Euro gegenüber 2016.

Für die Düsseldorfer Privatkunden (aktuell rund 260 000 ) interessant ist die Nachricht, dass die Schließung von Filialen das Ende der Fahnenstange erwartungsgemäß noch nicht erreicht ist. 18 Standorte wurden seit Herbst 2015 aufgegeben, der letzte in dieser Tranche ist die am Flughafen, die zur SB-Filiale ohne Personal umgebaut wird. Wo noch Geschäftsstellen verschwinden, entscheide letztlich der Kunde mit seinen Wünschen und Aktivitäten: „Wir sind da, wo er ist“, sagt Vorstand Michael Meyer. Da immer mehr Kunden ihre Bankgeschäfte „online“ abwickeln (Der Anteil der Online-Konten liegt bei 53 Prozent) und nicht mehr oder nur selten in eine Filiale kommen, dürften noch eine ganze Reihe von Geschäftsstellen mit Personal auf den Prüfstand kommen.

Dass die Ausweitung des Kreditgeschäftes zu einem guten Teil nachfragegetrieben in Folge der anhaltend guten Konjunktur ist, verhehlt der für das Firmengeschäft verantwortliche Vorstand Uwe Baust nicht: „Ja, die Unternehmen investieren auch wieder mehr, zugleich aber haben wir unsere Geschäfts- und Risikostratgeie in diesem Bereich auch erheblich verändert.“

Dass der Gewinn der Stadtsparkasse deutlich über den eigenen Erwartungen liegt, dürfte die Begehrlichkeiten im Rathaus noch vergrößern. Allerdings wird der für die Ausschüttung am Ende relevante „Netto-Gewinn“ weit unter den 102,5 Millionen Euro liegen — denn davon gehen nicht nur Steuern, sondern vor allem auch die Rückstellungen ab. OB Thomas Geisel, der sich nach den jahrelangen Kämpfen mit Ex-Chef Arndt Hallmann zuletzt von Karin-Brigitte Göbel mit 8,1 Millionen Euro Gewinnausschüttung an die Stadt zufrieden gab, obwohl er eigentlich über 20 Millionen wollte, möchte für 2017 auf jeden Fall deutlich mehr für das Stadtsäckel haben. Das wird er auch bekommen, versprach Göbel — ohne jedoch exaktere Hausnummern zu nennen.

Nach WZ-Informationen sind im Verwaltungsrat derzeit um die 12 Millionen Euro darstellbar, ein, zwei Millionen mehr sind nicht ausgeschlossen. Das Aufsichtsgremium entscheidet darüber im Juni, danach hat der Stadtrat das letzte Wort.