Skateboard Streit um Graffito im Skatepark Eller
Düsseldorf · Rutschig und gefährlich? Szene, Stadt und Sportbund sind uneins.
Die Szenen der Skater und Graffiti-Sprayer sind sich nicht nur sehr nahe, oftmals gehen sich in einer Person auf. Doch jetzt ist um ein Graffito im Skatepark-Eller ein Streit entbrannt. An die steilste Stelle am oberen Rand eines Beckens sind großflächig Buchstabenfolgen aufgetragen worden. Das bemängeln nun Skater, die bei Instagram zusammen mit dem Stadtsportbund unter dem Namen „skatepark_eller“ ihrem Ärger Luft gemacht haben. „Wir haben keine Lust auf eure Graffiti, spart euch die Dosen, das muss jetzt entfernt werden. Der Belag ist jetzt an der Stelle mega rutschig!“ Diese Aussage hat zahlreiche Reaktionen ausgelöst — Zustimmung, aber auch Widerspruch. Manchen ist der Park „viel zu clean, mehr Farbe“ fordert ein Kommentator. Ein anderer sagt, dass doch bitte nicht dort gesprüht werden sollte, „wo es die Sportler gefährdet“. Ein ortskundiger Skater sagt im Gespräch mit unserer Redaktion, dass der Lack den Beton versiegele, so dass Feuchtigkeit weniger schnell abtrockne, zudem sorge die Farbe dafür, dass die Bahn selbst und die Radien nicht mehr gut zu erkennen seien. Schon jetzt habe er auffällige Stürze an der Stelle beobachtet.
Wie also umgehen mit dem Schriftzug? Wendelin Dutenhöfer vom Jugendamt beruft sich auf die Einschätzung des Architekten des Parks, Dirk Lücke. Ihm zufolge gehe keine Gefahr von dem Graffito aus, weder aufs Fahrverhalten noch auf die Oberfläche. Problematisch sei es höchstens, wenn bestimmte Streichfarben verwendet worden wären. Außerdem handele es sich um ein hochwertiges Werk, so dass nicht geplant sei, es zu entfernen.
Er verweist auf zahlreiche Skateparks, die mit Graffiti übersät sind. „Wir überlegen, ob wir ein Projekt mit Künstlergruppen organisieren“, sagt Dutenhöfer, also auch die Becken und Rampen besprüht werden. Er verweist auf die Hall of Fame in einer Unterführung an der Vennhauser Allee. Bislang sind in Eller Graffiti nur auf Litfaßsäulen vorgesehen, außerdem sollen Siebdruckplatten am Zaun entlang der Heidelberger Straße zum Sprayen angebracht werden, wie das Jugendamt sagt.
Zurückhaltender äußert sich allerdings der Stadtsportbund, der die Anlage im Auftrag der Stadt betreibt. Geschäftsführer Ulrich Wolter spricht von einer „diffusen Lage“. Selbst im Kreise der besten Skater gebe es unterschiedliche Einschätzungen der Gefahrenlage. „Das müssen wir ernst nehmen. Die Sicherheit geht vor.“ Aus seiner Sicht soll nun keine Lösung „von oben“ verordnet werden. Sie soll vielmehr aus der Gruppe der Skater selbst herauskommen.