Umfrage unter 1150 Düsseldorfern offenbart Umwelt-Umfrage mit ernüchterndem Ergebnis
Der Wille ist da, auch die Einsicht, doch bei der Umsetzung hakt es dann. So fährt etwa nur jeder Zweite Rad. Das ist das ernüchternde Ergebnis einer Studie der FOM Hochschule.
Wie weit gehen Düsseldorfer für den Schutz der Umwelt? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer wissenschaftlichen Studie der Düsseldorfer FOM Hochschule. Die Studierenden befragten 1150 Düsseldorfer anhand von standardisierten Fragebögen zu ihrer Einstellung zu Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Mikroplastik, Meeresverschmutzung und Fleischverzehr. Die Ergebnisse sind ernüchternd. Der Großteil der Befragten hält zwar viele Maßnahmen zur Umweltschonung für wirksam, setzt sie im eigenen Alltag aber nicht in die Tat um.
In den Interviews fanden die Studierenden heraus, dass es einen Widerspruch zwischen der Denkweise und der tatsächlichen Lebensführung gibt. So fährt aktuell nur jeder Zweite verstärkt mit dem Rad oder geht zu Fuß, obwohl 87 Prozent überzeugt sind, dass dies dem Umweltschutz zugutekäme. Eine ähnliche Diskrepanz zeigt sich bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs: Die überwiegende Mehrheit (78 Prozent) hält sie für eine wirksame Maßnahme für mehr Klimafreundlichkeit, von den Befragten nutzen allerdings nur 39 Prozent regelmäßig Transportmittel wie Busse oder Bahnen.
Auch beim Thema Konsum zeigt sich dieser Unterschied. Obwohl 91 Prozent der Befragten den Kauf von Kleidung aus fairer und nachhaltiger Herstellung als wirksam oder teilweise wirksam einschätzen, kaufen nur 22 Prozent regelmäßig entsprechend nachhaltig produzierte Waren. Immerhin setzen 58 Prozent der Konsumenten überwiegend auf den Kauf langlebiger Produkte, die qualitativ hochwertig und damit länger haltbar sind. Und das System der Mülltrennung wird von der überwiegenden Mehrheit der Befragten (91 Prozent) oft oder regelmäßig genutzt beziehungsweise angewendet.
Die Auswertung der FOM Umfrage ergab zudem, dass sich elf Prozent der befragten Düsseldorfer vegetarisch und drei Prozent vegan ernähren. Dennoch liegt der großen Mehrheit (96 Prozent), also auch den „Fleischessern“, das Wohl von Tieren am Herzen. 91 Prozent der Befragten sind sogar bereit, mehr für nachhaltige Ernährung zu bezahlen. Außerdem hat sich in der Umfrage der Glaube, dass vegane Ernährung teuer ist, in Düsseldorf nicht bestätigt: Während Veganer rund 254 Euro monatlich für Lebensmittel ausgeben, zahlen Vegetarier im Schnitt 259 Euro und die Esser, bei denen auch Fleisch auf den Tisch kommt, sogar rund 280 Euro.
Auf die Frage, welche Umweltprobleme dringend gelöst werden sollen, landete übrigens die Vermeidung von „Plastikmüll in den Weltmeeren“ auf dem ersten Platz, heißt es von der Hochschule.