Tanzabend, der alles kombiniert

Die Zuschauer sitzen links und rechts eines Catwalks, den Tänzer und Performer im Tanzhaus NRW bespielen. An Kleiderstangen hängen futuristische Garderoben, aufwändig gestaltet und kaum tragbar. Umso selbstbewusster präsentieren sie die Darsteller an diesem Abend, der als ein Fashion-Konzert inszeniert ist, das wie eine Naturgewalt über das Publikum kommt.

Foto: Westlotto

Denn das europäisch-afrikanische Kollektiv Jitta, das die preisgekrönte Choreografin Stephanie Thiersch gegründet hat, treibt die Auflösung der kategorisierten Bewegungssprache voran. Aus zeitgenössischen Formaten wie Voguing erwachsen rituelle Tänze, werden extravagante Melangen. Stark ist die Sequenz, in der sich meditatives Tai Chi in einen Krieg verwandelt, kunstvoll komponiert wie ein Computerspiel. Es ist ein Abend des Dauer-Sampelns, alles ist kombinierbar. Das birgt die Gefahr der Beliebigkeit, und solche Momente gibt es an diesem sonst spannenden Abend leider auch. Musikalisch ist die Inszenierung ein Highlight: mit DJ Elephant Power an den Turntables, Dodo Nkishi (Mouse on Mars) an den Drums und der Percussionistin N’deye Seck. Termin: „Chomobtrope“, heute, Samstag, 20 Uhr, Tanzhaus NRW, Erkrather Straße. kus

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