Test: Beim Caravan-Salon Düsseldorf wird der beste Camping-Fahrer gesucht
Beim Wettbewerb auf der Reisemobil-Messe hat sich auch unsere Redaktion den verschiedenen Aufgaben gestellt.
Düsseldorf. Wer denkt, mit einem Reisemobil durch die Gegend zu fahren wäre einfach, der täuscht sich gewaltig. Die Dinger sind meistens ziemlich lang und oft auch nicht besonders übersichtlich. Und wenn man nicht aufpasst, dann hat man schnell eine Beule in sein teures Gefährt gefahren. Zudem muss genau darauf geachtet werden, dass das Reisemobil nicht überladen wird.
Es ist also eine Menge Wissen erforderlich. Doch wer das alles beherzigt, hat gute Chancen „Deutschlands bester Reisemobilist“ zu werden. Eine große Autozeitung hat den Wettbewerb ins Leben gerufen und macht auch Station beim Caravan-Salon. Geprüft wird das Theoriewissen, das Beladen eines Fahrzeuges, das richtige Abstellen sowie die Geschicklichkeit im Parcours. Unsere Redaktion hat auf dem Messegelände den Selbstversuch gestartet.
Bevor ich mich an meine Aufgaben machen und ans Steuer setzen kann, muss ich erst einmal in ein kleines Gerät pusten. Das zeigt 0,0 Promille an, und so darf ich weitermachen. „Hier auf der Messe ist Alkohol nicht so ein großes Problem. Aber wenn wir nach dem Mittagessen auf einen Campingplatz kommen, dann dürfen viele schon nicht mehr ans Steuer“, erklärt Spielleiter Ingo Weykopf.
Im theoretischen Teil muss ich 30 Fragen in 15 Minuten beantworten, von deren Antworten ich vor vielen Jahren mal bei der Führerscheinprüfung gehört habe. Es geht um Fragen der Beladung, wer treibt die Kfz-Steuer ein oder wo und wann darf ich zu welchen Uhrzeiten mit meinem Caravan parken. Zudem werden die Formeln zur Berechnung von Anhaltewegen benötigt. Doch leider muss ich feststellen, dass dieser Teil in meinem Gehirn schon längst wieder mit anderem unwichtigen Wissen überschrieben wurde. Mein Gefühl sagt mir, dass man diese Aufgabe sicherlich besser lösen kann.
Als nächstes muss ich verschiedene Gegenstände in ein Wohnmobil laden. Genau 100 Kilogramm sollen es sein. Vor mir liegen insgesamt 135 Kilo. Allerdings weiß ich nicht, wie schwer die einzelnen Teile sind. Ich muss mich also auf mein Gefühl verlassen. Ich packe zwei Wasserkisten, eine Gasflasche, Kompressor, Koffer und Wagenheberkreuz in das Wohnmobil. Die genaue Auswertung wird wie beim Theorie-Test in den nächsten Tagen erfolgen.
Beim Nivellieren muss ich mit den Vorderreifen auf zwei kleine Rampen fahren und den Wagen dabei im Gleichgewicht halten. Hier kommt es auch auf das richtige Gefühl beim Bedienen von Gas und Kupplung an. Nachdem ich ein wenig rangiert habe, mache ich den Motor aus und will aussteigen, um zu schauen, ob ich noch korrigieren muss. Motor ausschalten durfte ich aber nicht, das Spiel ist zu Ende und Bernd Rogen kontrolliert mit einem elektronischen Gerät: „0,0 Prozent Abweichung. Wahnsinn, das hatten wir hier erst einmal.“ Purer Zufall denke ich so bei mir, freue mich aber trotzdem.
Beim letzten Spiel soll ich durch einen Hütchen-Parcours fahren, wenden und wieder zurückfahren. Dabei muss ich sehr vorsichtig sein, denn auf einer Scheibe mit nur einer kleinen Bande liegt ein Ball, der nicht runterfallen darf. Der liegt aber schon nach zehn Metern auf dem Boden. Also aussteigen und einsammeln.
Es ist das erste Mal, dass ich ein Wohnmobil fahre und so dauert alles ziemlich lange — zwei Minuten und neun Sekunden, um genau zu sein. „Die besten Fahrer brauchen 45 Sekunden“, meint mein Prüfer. Aber trotzdem gibt es Lob. „Für das erste Mal gar nicht so schlecht.“
Aber eben auch nicht so gut. Ich bin mal gespannt, wie die Ergebnisse von den anderen Tests sind. Doch darauf muss ich noch ein paar Tage warten.