Obdachlose in Düsseldorf finden immer schwerer eine Wohnung
Anerkannte Flüchtlinge erhöhen die Zahl der Berechtigten, aber am Markt fehlen vor allem preiswerte Wohnungen.
Düsseldorf. Die Zahl der Wohnungslosen in Düsseldorf steigt aktuell an. Das heißt aber nicht, dass mehr Menschen auf der Straße ohne Dach über dem Kopf leben müssen. Tatsächlich erhöhen vor allem anerkannte Flüchtlinge die Zahl der Wohnungssuchenden signifikant. Sie hätten Anspruch auf eine Mietwohnung. Die allerdings gibt der stark angespannte Düsseldorfer Wohnungsmarkt nicht her — schon gar nicht genügend preiswerte Wohnungen.
Als Gründe werden neben den stark steigenden Mieten vor allem die rückläufige Zahl von „Sozialwohnungen“ von 26 302 (2008) auf 15 878 (2017) sowie die Umwandlung von Wohnraum in gewerbliche Flächen (zum Beispiel Ferienwohnungen) genannt. Das geht aus dem aktuellen Sachstandsbericht zum Thema „Hilfen für obdachlose und wohnungslose Menschen“ hervor, der morgen im Sozialausschuss vorgelegt wird. Erstellt hat ihn maßgeblich die Arbeitsgemeinschaft der Träger von Caritas, Diakonie und den „Franzfreunden“ (früher: Arme Brüder).
Das Amt für Migration und Integration reagiert auf die Wohnungsnot durch Umwidmung bisher genutzter Flüchtlingsunterkünfte, soweit dies genehmigungsrechtlich zulässig ist. Zudem soll die Qualität der Unterbringung so angepasst werden, dass eine ausreichende Privatsphäre sichergestellt werden kann.
Ansonsten leben derzeit etwa 1300 Menschen in städtischen Notunterkünften. Darüber hinaus werden rund 600 im Auftrag des Landschaftsverbandes Rheinland von den Trägern der Wohnungslosenhilfe in stationären Einrichtungen oder im betreuten Wohnen betreut. Rund 100 bis 150 Menschen leben auf der Straße.