Tiere im Museum: Der Aquazoo ist eine Erfolgsgeschichte
Vor 25 Jahren wurde das Doppel-Institut Aquazoo und Löbbecke-Museum eröffnet. Doch jetzt muss saniert werden.
Düsseldorf. Wenn Wolfgang Gettmann, Chef vom Aquazoo, sich Ende 2013 in den Ruhestand verabschiedet, hat er dieses Haus 20 Jahre geleitet. Seine Beziehung zu ihm ist aber viel älter.
„1979 wurde mir von einem Kollegen empfohlen, nach Düsseldorf zu fahren und mir das dortige Löbbecke-Museum mit seiner einmaligen Mischung aus Aquarium und Museum anzuschauen“, erzählt er. Gettmann fuhr hin, war begeistert und hängte am Nachmittag noch den Besuch des Naturkundlichen Heimatsmuseums im Benrather Schloss dran. „Ich fand beides toll. Damals ahnte ich nicht, dass ich später das Haus leiten würde.“
Als Gettmann kam, war der Zoobunker schon Geschichte. Sein Vorgänger Manfred Zahn hatte in mehr als einem Vierteljahrhundert erfolgreich eine „Verzahnung“ von Aquazoo und Museum angetrieben und dabei stets auf einen Neubau gedrängt. Denn der Bunker war in einem katastrophalen baulichen Zustand. Möglich machte dies ein 1973 vom Rat beschlossenes Kulturbauprogramm.
Als neuer Standort wurde das Gelände der neuen Kunstakademie im Nordpark ausgewählt, die zwar schon 1914 begonnen aber erst 1937 zur Reichsausstellung schaffendes Volk beendet wurde. Der durch seine NS-Vergangenheit belastete Bau wurde 1974 gesprengt, ein Jahr später ein Wettbewerb für den Neubau ausgeschrieben, den das Team Dansard, Kahlenborn + Partner gewann. 1977 folgte der Planungsbeschluss durch die Stadt, trotzdem dauerte es noch zehn Jahre, bis das neue, 33,9 Millionen Mark teure Haus eröffnet werden konnte.
Es wurde international wegen seiner gelungen Verknüpfung aus Zoo und Museum gelobt. In den ersten 18 Monaten strömten mehr als 1,3 Millionen Besucher in das Haus, bestaunten die Tropenhalle, das Hairiff und die Pinguin- und Robbenfelsen. Im Zoo-Jubiläumsjahr 2006, knapp 20 Jahre später, waren es schon 13,3 Millionen Menschen. Zu diesem Erfolg beigetragen hat Gettmanns Strategie, auch Säugetiere am Nordpark anzusiedeln. Im Terrarienbereich leben Gundis und in der Tropenhalle Bartäffchen und Kurzkrallenotter.
„Heute ist der Andrang nicht mehr so groß“, gibt Gettmann zu. Um mit den großen Erlebniszoos wie in Oberhausen konkurrieren zu können, war schon 2002 eine Erweiterung für 25 Millionen Euro geplant. Vier Jahre später schrumpfte die Summe auf zehn Millionen, jetzt sind 13 Millionen Euro für die Sanierung des 25 Jahre alten Gebäudes im Gespräch. Wie Anfang der 1980er Jahre sitzen wieder Architekten, Ingenieure, Handwerker, Verwaltungsleute und Kuratoren am runden Tisch, um an den besten Lösungen zu feilen.