Tödliche Hetzjagd auf der Kö: Nervenzusammenbruch bei Prozessauftakt

Düsseldorf. Begleitet von einem großen Polizeiaufgebot hat am Freitagmorgen vor dem Düsseldorfer Landgericht der Prozess um die tödliche Hetzjagd auf der Kö begonnen. Angehörige und Freunde des Opfers Ömer H. füllten den Gerichtssaal bis auf den letzten Platz.

Sie trugen T-Shirts mit dem Konterfei des 24-Jährigen, es flossen Tränen der Trauer und Wut. Die Witwe des Opfers brach vor Gericht zusammen.

Den beiden wegen Totschlags angeklagten Mohammed T. (23) und Ibrahim H. (24) wird vorgeworfen, den 24-jährigen Familienvater (Zwillinge) am 5. November 2011 in eine Schaufensterscheibe geschubst, misshandelt und getötet zu haben. Ein 22-jähriger mutmaßlicher Mittäter sitzt wegen „Beteiligung an einer Schlägerei“ auf der Anklagebank. Ausgangspunkt des Verbrechens war die Diskothek Checker’s, wo die drei Verdächtigen gegen vier Uhr morgens mit dem späteren Opfer in Streit gerieten.

Als am Freitag nach der Verlesung der Anklageschrift die Videos aus der Überwachungskamera gezeigt wurden, mussten die Frau, die Eltern und die Geschwister von Ömer H., die als Nebenkläger auftraten, die brutale Tat mitansehen: Obwohl Ömer H. bereits schwer verletzt im Schaufenster lag, ließen die Täter nicht von ihm ab. Einer der Täter trat ihn mit voller Wucht vor den Kopf. Dadurch könnte sich der 24-Jährige die schweren Schnittverletzungen zugezogen haben, die später zu seinem Tod führten. Für die Witwe des zweifachen Familienvaters waren die Video zuviel: Sie erlitt einen Nervenzusammenbruch.

Der Prozess wird fortgesetzt, die WZ berichtet weiter.