Tonhallenterasse: Ein toller Blick auf das Rheinpanorama
Bis zu 3000 Gäste genießen an Wochenenden Drinks und Eis an der Tonhalle.
Düsseldorf. Die schönste Terrasse im öffentlichen Raum liegt an der Tonhalle, auf dem äußersten Vorposten des runden Konzerthauses. Wer vom Hofgarten über die Oberkasseler Brücke radelt, entdeckt sie im Übergang zwischen dem Festland und der Rheinuferstraße. Wer dort auf den Stufen oder im Liegestuhl hockt, hat den Rhein und das Oberkasseler Panorama im Blick, sieht Landschaft und Fluss. Gestern gab es dort zum ersten Mal sogar Rhabarbereis mit Yoghurt von Roberto Ghirloni aus der Gelateria Tina.
Lange Jahre war diese Treppe unter freiem Himmel ein beliebtes Stelldichein für die Studenten und jungen Künstler der Kunstakademie. Sie brachten ihr Flaschenbier mit und blieben oft stundenlang. Dann aber gab es Ärger, weil die sanitären Anlagen fehlten. Die wurden in Gestalt hässlicher Toilettenwagen angeschafft. Nun ärgerten sich die Denkmalschützer über die Verschandelung des Musiktempels. Schließlich war es Kulturdezernent Hans-Georg Lohe, der selbst zum Farbstift griff und ein hölzernes Gehäuse skizzierte.
Der Kulturausschuss spendierte eine sechsstellige Summe für die notwendigen, braun angestrichenen Hüllen. Das Ganze liegt versteckt und stört nun niemanden mehr. Die Tonhallengastronomie erklärte sich im Gegenzug vertraglich bereit, für die Liegestühle, die Sonnenschirme und natürlich auch für die Bewirtung zu sorgen.
Seitdem strömt das Volk. Gestern kamen Philipp und Axel. Philipp lobte den schönen Ausblick und die wunderbare Atmosphäre. Christoph hatte gerade sein Bewerbungsgespräch hinter sich gebracht und suchte nun die Erholung. Nach 17 Uhr ist jedermann willkommen, samstags werden ab 15 Uhr und sonntags ab Mittag Getränke ausgeschenkt und kleine Gerichte gereicht.
„An Wochenendtagen“, so Geschäftsführer Christoph Enderlein, „kommen rund 3000 Besucher, werktags sind es weniger. Sie holen sich ihre Getränke selbst am Bierwagen ab. Das Publikum ist deutlich jünger als anderswo. Aber inzwischen erscheinen ganze Familien mit ihren Kindern.“
Tonhallenchef Michael Becker warb gestern fürs neue Eis in der Sommerpause. Er lobte den Schöpfer Roberto Ghirloni über alle Maßen und verglich ihn gar mit seinen Musikern. „Das Handwerk ist meisterlich“, sagte er.