Todesfall Totschlag an Binnenschiffer in Düsseldorf - Obdachloser verurteilt
Update | Düsseldorf · Ein Obdachloser aus Düsseldorf wurde heute für den Totschlag an einem 23-Jährigen Binnenschiffer verurteilt. Ihn erwartet eine hohe Haftstrafe.
Weil er einen jungen Binnenschiffer aus Bayern brutal erschlagen hat, ist ein Obdachloser laut dpa in Düsseldorf zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht sprach den vorbestraften 56-Jährigen am Donnerstag wegen Totschlags schuldig. Das Gericht habe am Tötungsvorsatz des Angeklagten keine Zweifel, betonte der Vorsitzende Richter Rainer Drees.
Angesichts der gezeigten Brutalität und des Ausmaßes der Gewalt seien zwölf Jahre angemessen. Der 56-Jährige hatte mit einem 14 Kilogramm schweren gusseisernen Poller immer wieder auf den bereits bewusstlos am Boden liegenden 23-Jährigen eingeschlagen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Mit dem Urteil entsprach das Gericht der Strafforderung der Staatsanwaltschaft. Zuvor hatte der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. „Er bereut die Tat zutiefst und weiß, dass er nichts ungeschehen machen kann. Er kann sich nur entschuldigen und die Familie um Verzeihung bitten“, sagte sein Verteidiger.
Der Anwalt der Eltern des Getöteten, die im Prozess als Nebenkläger anwesend waren, hatte eine Verurteilung wegen Mordes zu lebenslanger Haft gefordert. Laut Anklage hatte sich der Obdachlose an seinem Schlafplatz in der Düsseldorfer Altstadt von dem Binnenschiffer gestört gefühlt.