Trauer um Jochen Hülder: Der Manager der Toten Hosen ist tot

Jochen Hülder starb in der Nacht zu Donnerstag nach schwerem Krebsleiden.

Jochen Hülder beim Interview mit der Westdeutschen Zeitung vor zwei Jahren. Archiv- Foto: BS

Foto: Schaller, Bernd (bes)

Düsseldorf. Am Anfang waren ein paar Punks, die kaum ihre Instrumente spielen konnten. Doch Jochen Hülder wusste, was er tat. Er machte aus einem wilden Haufen Deutschlands erfolgreichste Rockband. Donnerstagnacht starb der Manager der Toten Hosen, der schwer an Krebs erkrankt war, im Alter von 57 Jahren. Hülder hinterlässt seine Ehefrau und eine 22-jährige Tochter. Die Band trauert: Ein Visionär mit Durchsetzungsvermögen „Ohne ihn wären die Toten Hosen nie geworden, was sie heute sind“, heißt es in einer Stellungnahme von Campino und den anderen Bandmitgliedern, „er war ein Visionär.

Seine Ideen, sein Durchsetzungsvermögen und seine Großzügigkeit werden uns fehlen.“ Hülder war immer vollwertiges Mitglied der Band und wird vermutlich im Familiengrab der Hosen auf dem Südfriedhof beerdigt. Hülder hatte sich von Anfang an um die finanziellen Dinge der Band gekümmert. Mit der Gründung von „JK“, Jochens Kleiner Plattenfirma, machten sich die Hosen weitgehend unabhängig. In den vergangenen Jahren unterstützte das Label auch andere Gruppen wie die Broilers. Aktiv war Hülder auch in der Gastronomie, allerdings weniger erfolgreich als im Musik-Business.

Die Groß-Diskothek „3001“ im Hafen schrieb nie schwarze Zahlen. In der Öffentlichkeit trat er zuletzt bei der Eröffnung des Restaurants „Hase und Igel“ in den Schwanenhöfen auf. „Er war ein unglaublicher Inspirator und Macher. Und ein feinfühliger Freund“, würdigt ihn Rainer Wengenroth, der 14 Jahre lang Geschäftspartner von Hülder war. Der Manager hatte gerade das erfolgreichste Jahr der Toten Hosen erlebt, zuletzt mit der Band-Biographie „Am Anfang war der Lärm“. Ein Interview mit Jochen Hülder finden Sie hier.