Umweltspuren alleine reichen nicht
Unser Autor kritisiert, dass die Verkehrswende so langsam vorankommt. Letztlich gehe es für Düsseldorf um die Kopenhagen-Frage.
Düsseldorf. Die Diskussion um Umweltspuren in Düsseldorf ist intellektuell reizvoll, sie hat aber auch eine traurige Dimension. Sie zeigt, wie sehr Düsseldorf beim Thema Verkehrswende noch am Anfang steht. Obwohl zwei umweltfreundliche Verkehrsarten profitieren, wollen wesentliche politische Gruppen erst beraten, ob das überhaupt geht, und auf gar keinen Fall irgendeinen Autofahrer verärgern. Die Bürger sind viel weiter als ihre Politiker. Sie steigen mehr und mehr um auf Rad, Bus und Bahn ärgern sich nur leider noch oft, wie schlecht die Bedingungen sind. Umweltspuren sind eine Möglichkeit, das zu ändern, das reicht aber nicht mal, es müssten noch mehr und deutlichere Schritte erfolgen. Es braucht mehr exklusive Spuren für Bahnen oder Busse, mehr Ampeln, die für den Nahverkehr angepasst werden, mehr zentrale Radwege, auf denen die Nutzer nicht um Leib und Leben fürchten.
Letztlich steht Düsseldorf vor der Kopenhagen-Frage: Will man eine wachsende Großstadt sein und zugleich den Fragen der Lebensqualität den Vorrang geben? Oder will man eben nur wachsende Großstadt sein?