Ein Kleid als Uniform, die Ärmel wie Waffen

Swen Braun gewann den Oeko-Tex-Design-Wettbewerb und bewies, dass Öko-Mode alles sein kann, nur kein Müsli-Look.

Foto: huf

Düsseldorf. 23 angehende Mode-Designer im zweiten Semester der Akademie Mode und Design (AMD) hatten am Oeko-Tex-Design-Wettbewerb teilgenommen. Die Aufgabenstellung: „Formfindung Kleid“. Wochenlang experimentierten die jungen Modemacher mit zertifizierten Stoffen, fertigten Skizzen, kreierten ausgefallene Silhouetten. Das Ergebnis ist verblüffend, zeigt es doch deutlich, dass Öko-Mode alles sein kann, bloß kein Müsli-Look.

„Das sind ja lauter Amazonen“, staunte ein Gast während der Preisverleihung. In der Tat: Vorgeführt wurden teils witzige, teils kämpferische Outfits, als gelte es, in ihnen den Anspruch der „humanökologischen Sicherheit“, die sich Oeko-Tex als Zusammenschluss von Herstellern und Händlern der Textilbranche zum Ziel gesetzt hat, schon im Wettbewerb zu verteidigen. Auffallend: Fast alle Outfits hatten Kapuzen.

Der erste Preis, dotiert mit 1500 Euro, ging an Swen Braun, einen Vertreter der männlichen Minderheit in der Modeschule. Sein Entwurf: ein Kleid als Uniform, bei dem allein schon die Ärmel wie Waffen wirken.

Den zweiten Platz (1000 Euro) errang Sara Peters aus Meerbusch für ihr Modell „Le Traceur“, den dritten (500 Euro) bekam Katya Maluavanga für ihr Kleid „Combattante“. Atina Drincic erhielt einen spontan geschaffenen Innovationspreis für ihr von dem prophetischen Astrologen Nostradamus inspiriertes Modell.

Die Sieger-Modelle des Oeko-Tex-Wettbewerbs werden noch einmal im Rahmen der „Exit-Show“ der AMD während des nächsten Düsseldorfer Mode-Wochenendes im Januar 2019 gezeigt.