Automatisiertes Fahren in Düsseldorf: Die ersten Funkmodule hängen
Die Einrichtung der Teststrecke hat begonnen und läuft bis September. Auch Rheinbahnbusse sollen bald besser durch den Verkehr kommen.
Düsseldorf. Sie sehen aus wie überdimensionale W-Lan-Router — und sind es grob gesagt auch: die so genannten Road Side Units. Die Funkmodule hängen nun an markanten Stellen am Rande der Teststrecke für automatisiertes Fahren. Der technische Aufbau dafür hat begonnen.
Die Module kommunizieren per W-Lan mit den im Testgebiet eingesetzten Autos und sind somit eine Schnittstelle zwischen ihnen und der Verkehrsleitzentrale. So können etwa Informationen an die Autos gesendet werden, wie die Geschwindigkeit für eine grüne Welle angepasst werden müsste. Auch die Ampel selbst kann ihre Schaltung je nach Verkehrsfluss anpassen. Davon soll auch die Rheinbahn profitieren. Einige Busse sind für das Projekt mit spezieller Technologie ausgestattet worden. Für die Fahrer läuft zum Beispiel an der Haltestelle ein Countdown, um die optimale Zeit zur Weiterfahrt darzustellen, die nicht direkt wieder vor einer roten Ampel ende soll.
Die neuen Funkmodule hängen etwa an der Kreuzung Friedrichstraße/Herzogstraße und am Rheinalleetunnel. Zudem tauschen Autos und Infrastruktur auch über Mobilfunk Informationen aus. Die wichtigsten Ziele: Verbesserung des Verkehrsflusses und damit weniger Abgase sowie Lärm, schnellere und genauere Informationsketten im Falle eines Unfalls im Tunnel, die Entwicklung eines automatisch einparkenden Fahrzeugs im Vodafone-Parkhaus.
Insgesamt führt die Teststrecke über 20 Kilometer vom Kreuz Meerbusch auf der A 57 über das Kaarster Kreuz auf die A52 durch den Rheinalleetunnel und über die Kniebrücke zur Herzogstraße. Die erste Testfahrt auf der fertig eingerichteten Strecke soll Ende September möglich sein, zuvor werden nur Probefahrten zum Aufbau der Kommunikationstechnologie durchgeführt. Insgesamt acht Autos und 16 Busse sind als Testfahrzeuge auf der Strecke unterwegs. 400 weitere Fahrzeuge, die mit dem Assistenzsystem „Mobileye“ ausgestattet sind, füttern das System mit Informationen. Das Projekt läuft bis Juni 2019 und kostet 15 Millionen Euro, wobei der städtische Anteil komplett gefördert wird.
Verkehrsdezernentin Cornalia Zuschke stellt das Besondere am Düsseldorfer Feldversuch heraus. „Nirgendwo in Deutschland werden so viele unterschiedliche Aspekte des Verkehrs verbunden, um die Möglichkeiten des automatisierten Fahrens zu entwickeln.“ Sobald die Voraussetzungen für autonomes Fahren geschaffen sind, könne Düsseldorf schnell die notwendige Technik implementieren.“