Ute Ohoven: Die Königin der Galas dankt ab
25 Jahre lang sammelte Ute Ohoven mit vielen Stars für den guten Zweck. Doch die Gala wird es schon in diesem Jahr nicht mehr geben.
Düsseldorf. Um in Amerika wahrgenommen zu werden, muss man sich als Deutscher schon sehr anstrengen. Darum war Ute Ohoven sehr stolz darauf, dass „USA Today“ ihre Unesco-Gala zu den zehn wichtigsten Benefiz-Veranstaltungen der Welt zählte. Doch nach einem Vierteljahrhundert wird sie die Glamourschau aufgeben. „Auf dem Zenit deines Erfolges solltest du eine andere Herausforderung suchen“, begründete die Unesco-Botschafterin ihre Entscheidung. Bereits in diesem Jahr wird es die Gala, die zuletzt im Maritim-Hotel stattfand, nicht mehr geben.
Es waren die ganz großen Namen, die in Düsseldorf über den roten Teppich flanierten: der Dalai Lama, Ex-Präsident Michail Gorbatschow, Friedensnobelpreisträger Jassir Arafat oder Helmut Kohl, Showgrößen wie Jennifer Lopez, Eros Ramazotti, Placido Domingo oder Shakira, und Hollywood-Legenden wie Jane Fonda, Goldie Hawn und Forest Whitaker. Was deutsche Prominenz angeht, muss man eher eine Liste mit den Stars führen, die noch nicht auf der Unesco-Gala mitgefeiert haben.
„Ich bin zu dem Entschluss gekommen, da dies nicht mehr zu toppen ist“, erklärte Ute Ohoven am Donnerstag. Allerdings hatte sie schon am Rande der letzten Gala gesagt, dass es immer schwieriger werde, die Hollywood-Größen an de Rhein zu locken: „Es gibt sehr viel Konkurrenz von den Filmfestivals, zum Beispiel in Cannes.“ Dort werden zum Teil hohe Gagen gezahlt, um die Stars zu locken, die dort nebenbei noch Promotion für ihre neuen Filme machen können. Bei der Unesco-Gala dagegen traten alle Gäste immer umsonst auf.
Ganz zurückziehen will sich die Unesco-Botschafterin aber nicht: „Ich bin momentan dabei, ein neues Konzept zu erarbeiten. und möchte da auch wieder Pionierin sein. Es gibt heute viele Nachahmer, die gute Benefiz-Veranstaltungen in Deutschland durchführen.“ Mehr wollte sie zu ihrer neuen Idee noch nicht verraten.
Mehr als 1000 Gäste hatten jedes Jahr bei der Gala gefeiert. Mit dem Erlös wurden für die Unesco-Stiftung „Bildung für Kinder in Not“ insgesamt 429 Projekte in 98 Ländern gefördert. 1,4 Millionen Kinder und Jugendliche konnten bei der Schul- und Berufsausbildung unterstützt werden. Regelmäßig hatte Ute Ohoven sich vor Ort über die Projekte informiert. Mit der Unesco-Gala verliert die Stadt die bedeutendste gesellschaftliche Veranstaltung.