Verkehr in Düsseldorf Ein Zebrastreifen ist nicht genug

Düsseldorf · Der hartnäckige Vater eines Kindes, das die Grundschule Unter den Eichen besucht, kämpf seit zwei Jahren für einen zweiten Zebrastreifen auf dem Schulweg – bislang vergebens. Die Chronologie eines Schriftverkehrs mit der Stadt.

Daniel Kreienkamp an der Kreuzung Unter den Eichen/ Märkische Straße: Nur ein Zebrastreifen sei an dieser Stelle nicht ausreichend.

Foto: Marc Ingel

Alles begann mit einem einstimmigen Beschluss in der Bezirksvertretung 7 vor ungefähr genau zwei Jahren. Da wurde die Verwaltung beauftragt, einen zusätzlichen Zebrastreifen auf dem Schulweg zur Katholischen Grundschule Unter den Eichen einzurichten – und zwar an der recht unübersichtlichen Ecke Märkische Straße/ Unter den Eichen. Einen gibt es zwar dort schon, das reicht aber nicht, denn es handelt sich ja um eine Kreuzung. Heißt: Viele der Minderjährigen, die von Süden kommen, müssen mindestens einmal die Straße queren, ohne dass ein Zebrastreifen ihnen Sicherheit bietet.

Nun mag das im Sommer nicht so schlimm sein, „wenn es aber morgens noch dunkel ist, kann das durchaus sehr gefährlich sein“, hat Daniel Kreienkamp, Vater eines Kindes, das die Grundschule dort besucht, erkannt – zumal auch andere Fußgänger, etwa in der Nachbarschaft wohnende Senioren, an dieser Stelle davon profitieren würden, da zumindest die gefühlte Sicherheit steigerungsfähig sei.

Jedenfalls geht das nicht alles ganz so schnell mit der Umsetzung beim Amt für Verkehrsmanagement, das ja auch viel zu tun hat. Als nach einem Jahr aber noch immer nichts passiert war, erlaubte sich Kreienkamp eine Erinnerungs-Mail an die Stadt zu schreiben, die gut drei Monate später auch vom Mobilitätsdezernenten Jochen Kral beantwortet wurde: Aktuell werde geprüft, in welchem Bereich der Straße ein zusätzlicher Fußgängerüberweg sinnvoll und umsetzbar wäre. Ein Realisierungszeitpunkt könne jedoch aufgrund der begrenzten personellen Kapazitäten nicht genannt werden.

Mehr als ein Jahr Prüfungsphase sorgte für Frust

Dass sich die Stadt nach mehr als einem Jahr immer noch in der Prüfungsphase befand, stellte Kreienkamp nicht so wirklich zufrieden – ist doch nur ein Zebrastreifen. Also hielt er erst mal die Füße still. Als im Januar aber nach wie vor nichts geschehen war – auch von der angekündigten Zick-Zack-Markierung vor der Schule, durch die Falschparken verhindert werden sollte, war nichts zu sehen – hakte Kreienkamp ein weiteres Mal nach und drückte offen sein Unverständnis aus. Die Antwort elf Tage später: Die Bewertung der Verkehrssituation sei abgeschlossen, die Planung werde nun aufgenommen.

Inzwischen war es Mai – und kein Zebrastreifen weit und breit, auch die Zick-Zack-Markierung ließ weiter auf sich warten. Der Vater schrieb eine weitere Mail und im Juni noch eine. Und als er bis Juli nicht einmal eine Antwort erhalten hatte, erlaubte er sich, die Chronologie des bisherigen, zumeist einseitigen Schriftwechsels, einmal aufzulisten – versehen mit folgendem Zusatz: „Ich bin weiterhin der Überzeugung, dass ein konstruktiver und sachlicher Austausch der Argumente und ein Abwägen gegebenenfalls unterschiedlicher Auffassungen der zielführende Weg ist und sein sollte. Allerdings muss ich für mich feststellen, dass wir scheinbar ein unterschiedliches Verständnis davon haben, was eine bürgernahe, moderne Verwaltung auszeichnet und wie man mit Anliegen von Bürgern (nicht Bittstellern) umgeht.“

Und siehe da: Vom Amt für Verkehrsmanagement kam Anfang August eine Reaktion: Die Planung zur Fußgängerüberquerung sei jetzt wirklich aufgenommen worden, die Markierungsarbeiten vor der Schule seien bereits vorgenommen worden.

Jedoch: Wann eine Umsetzung des Zebrastreifens erfolge, „kann zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abgeschätzt werden“. Mittlerweile hat sich auch die Politik wieder eingeschaltet. Auf eine entsprechende Anfrage nimmt die Stadt in der Sitzung der Bezirksvertretung 7 am Dienstag, 29. August, wie folgt Stellung: Demnach sei die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs im genannten Bereich nicht umsetzbar, da sich im nördlichen Bereich der Straße baulich angelegte Senkrechtparkplätze befinden würden. Stattdessen sei nun die Einrichtung eines Zebrastreifens auf der anderen Seite des Knotenpunkts, im Bereich Unter den Eichen Hausnummer 22, vorgesehen.