Verfolgungsjagd mit zwei Kleinkindern auf der Rückbank

Die Polizei verfolgte die Verdächtigen durch die Innenstadt bis nach Bilk und setzte auch einen Hubschrauber ein.

In Bilk endete die Verfolgungsjagd: Die Polizei nahm unter anderem eine Frau mit zwei Kleinkindern fest.

Foto: David Young

Düsseldorf. Es waren Szenen wie in einem TV-Krimi, die sich am Mittwoch in der Düsseldorfer Innenstadt abspielten: Bei einer Polizeikontrolle auf der Cecilienallee gab ein Autofahrer Gas, die Verfolgungsjagd mit zahlreichen Einsatzwagen und einem Hubschrauber endete erst auf der Bilker Allee — das Ganze miterleben mussten zwei Kleinkinder auf der Rückbank des Mercedes.

An der Ecke Bilker Allee/ Wissmannstraße endete die Verfolgungsfahrt, Insassen des Wagens versuchten von dort aus, zu Fuß zu entkommen. Die Polizei riegelte die Wissmannstraße ab, zahlreiche Beamte schwärmten aus. Das alles unter den Augen vieler Passanten, welche die Szenen zum Teil mit offenen stehenden Mündern verfolgten.

Ein Sparkassenkunde wurde am Eingang der Filiale von Beamten unsanft festgehalten, er trug offenbar wie der Gesuchte ein gestreiftes Oberteil. Ein Mitarbeiter der Bank erlöste ihn aber kurze Zeit später, indem er ihn als Kunden identifizierte. Laut einem Polizeisprecher endete die Suche erfolgreich, es sei den Kollegen gelungen, sämtliche Insassen des Wagens festzunehmen: zwei Männer und eine Frau sowie zwei Kinder. Im Kofferraum fanden sich verschiedene Autokennzeichen.

Während des Einsatzes war zunächst von einer vierten erwachsenen Person die Rede gewesen. Und auch sonst blieben am Mittwoch viele Fragen offen. Sind die Insassen des Wagens polizeibekannt, was wird ihnen vorgeworfen? — Fragen, zu denen die Polizei am Donnerstag Stellung nehmen will.

In dem Wagen mit Heinsberger Nummernschild befanden sich jedenfalls noch weitere Kennzeichen aus unterschiedlichen Städten. Die zwei Männer, darunter der Fahrer des Wagens, und die Frau wurden vorläufig festgenommen. Unklar war am Mittwoch auch, was mit den Kindern geschehen ist, ob sie in Obhut von Verwandten oder des Jugendamtes kamen. Auf der Wissmannstraße sah man beide tränenüberströmt.