Handball Vikings-Mäzen scheitert mit seiner Klage gegen die Stadt

Düsseldorf · Nach der Insolvenz forderte er fast 760 000 Euro Schadensersatz. Die Stadt hatte den Kooperationsvertrag zum Jahresende gekündigt.

Die Spieler der Vikings verabschieden sich von den Fans im Castello. Der Verein ist in der Insolvenz.

Foto: rp/HORSTMUELLER GmbH

Als das Projekt Rhein Vikings vor zwei Jahren an den Start gebracht wurde, war die Euphorie groß. Der Profi-Handball kam nach Düsseldorf zurück und viele träumten schon von der Rückkehr in die Erste Bundesliga. Doch die Wirklichkeit ist eine andere. Die Spielbetriebs-GmbH der Vikings ist insolvent, der Verein spielt jetzt in der dritten Liga und die letzte Schlacht wird vor dem Landgericht geschlagen. Mäzen Thomas Koblenzer, der die Vikings mit rund 1,2 Millionen Euro unterstützt hat, fordert von der Stadt knapp 760 000 Euro. Denn die hatte den Sponsorenvertrag zum Ende des vergangenen Jahres gekündigt. Kurz danach musste der Insolvenzverwalter seine Arbeit aufnehmen.

2017 war ein Kooperationsvertrag zwischen den Rhein Vikings und den städtischen Töchtern Düsseldorfer Congress und D.Live geschlossen worden. Für zwei Spielzeiten sollten die Handballer mit jeweils 200 000 Euro gefördert werden. Außerdem wollte die Stadt sich um weitere Sponsoren bemühen und 20 000 Euro für die Jugendarbeit beisteuern. Doch zum 31. Dezember 2018 kündigte die Stadt den Vertrag, die restlichen 100 000 Euro wurden nicht gezahlt. Begründung: Der Verein werde nicht wirtschaftlich geführt.

„Damit war das Schicksal besiegelt. Das war der Knackpunkt, der das Projekt zum Scheitern brachte“, erklärte der Rechtsanwalt von Koblenzer, der selbst wegen eines Geschäftstermins nicht an der Verhandlung teilnahm. Die 100 000 Euro seien für Spielergehälter eingeplant gewesen. Um die Saison zu Ende zu spielen, habe man Leistungsträger abgeben müssen. Das war der Anfang vom Ende. Danach seien auch weitere Sponsoren abgesprungen. Darum fordert Koblenzer Schadensersatz.

Die Richterin vermochte allerdings nicht einzusehen, dass der Fehlbetrag der Stadt die Pleite verursacht habe. Das werde nicht ausreichend begründet. Schließlich habe der Insolvenzverwalter festgestellt, dass rund eine halbe Million Euro in der Vereinskasse fehlen. Darum wurde die Klage zunächst abgewiesen. Eine Berufung ist allerdings möglich.