Aktion Eine Million Schritte für Kinder auf der Flucht

Düsseldorf · Mit dem Ziel, eine Million Schritte zu laufen, sammelt Grigorij Richters Unterstützer, um auf junge Menschen bei der Flucht nach Europa aufmerksam zu machen. In Düsseldorf machte er Zwischenstation.

Grigorij Richters steht neben seinem Bully, Bürgermeister Wolfgang Scheffler sitzt im Fahrzeug.

Foto: Tom oswald/Tom Oswald

Grigorij  Richters läuft von Paris nach Berlin neben seinem VW-Bus her, um auf die Flucht von Kindern nach Europa aufmerksam zu machen. Am Mittwoch sprach er mit Bürgermeister Wolfgang Scheffler am Burgplatz in der Altstadt.

Gestartet ist der Hamburger am 27. Oktober vor dem Arc de Triomphe in Paris. Von dort aus verlief seine Reise über Lille, Brüssel und Aachen. Mit einer Tagesetappe von rund 35 Kilometern stellt er symbolisch den Weg von Kindern dar, die nach Europa flüchteten. Besonders bedauert der Aktivist er auf die aktuelle Situation der Kinder im Flüchtlingscamp Moria auf der griechischen Insel Lebsos: „Einige von den jungen Geflüchteten müssen für einen Liter Wasser mit Oralsex bezahlen.“ Grigorij  Richters war vor Ort.

Was der Aktivist dort erlebt hat, bringt ihn zu der Entscheidung, seinen Job auf Eis zu legen und mit seiner Aktion an die führenden Regierungen Europas zu appellieren. Nach den Ausschreitungen in Chemnitz entstand die Idee, einen Bully auszuleihen und Menschen auf dem Weg für seine Petition unterschreiben zu lassen.  Am Ende seines Marsches wird der Bus dann vor dem Brandenburger Tor in Berlin versteigert. Mit dem Erlös trägt Richters zum einen seinen Kosten, den Rest möchte er den geflüchteten Kindern spenden.

Die Resonanz ist sowohl von den Menschen in den Städten und Dörfern, als auch von den Kommunen fast ausschließlich positiv. Bürgermeister Scheffler sprach über den offenen Brief an Angela Merkel vom Sommer diesen Jahres, in dem die Kommunen von Bonn, Köln und Düsseldorf erklärten, dass sie bereit wären, vom Mittelmeer gerettete Flüchtlinge aufzunehmen: „Die Kapazität, Kinder in Düsseldorf aufzunehmen ist da, nur haben wir von der Bundesregierung leider keine Antwort auf unseren Brief erhalten.“