Bundespolizei Waffenverbot im Düsseldorfer Hauptbahnhof
Düsseldorf · Erstmals sind auch gefährliche Werkzeuge im Hauptbahnhof in Düsseldorf untersagt. Das könnte ein Vorbild für die Altstadt sein.
Am kommenden Wochenende wird es erstmals ein Waffenverbot im Düsseldorfer Hauptbahnhof geben. Das kündigte am Dienstag die Bundespolizei an, die ähnliche Aktionen bereits an den Hauptbahnhöfen in Köln und Dortmund durchgeführt hat. Alle gefährlichen Werkzeuge sind an zwei Tagen verboten. Wer sich nicht daran hält, muss mit Geldstrafen rechnen.
Wie Dajana Burmann, Sprecherin der Bundespolizei erklärte, gebe es keinen konkreten Anlass für das Waffenverbot: „Aber wir haben von unseren Kollegen aus Köln und Dortmund gehört, dass sie gute Erfahrungen damit gemacht haben.“ Vor allem die Bürger in den Bahnhöfen hätten sich deutlich sicherer gefühlt. Eine ständige Einrichtung wird das Waffenverbot am Wochenende vorerst nicht werden. „Aber wir werden das wohl später noch einmal wiederholen“, so Burmann.
Wenn Verbotenes gefunden wird, sind 100 Euro fällig
Das Waffenverbot gilt in der Nacht zum Samstag und in der Nacht zum Sonntag jeweils von 18 bis 9 Uhr morgens. Es gilt für alle gefährlichen Werkzeuge, vor allem Messer, Baseballschläger, Beile und alle Gegenstände, von denen eine Gefahr ausgeht. Auch PTB-Pistolen dürfen nicht mitgeführt werden. Ausgenommen sind lediglich erlaubte Tierabwehrsprays.
Überwacht wird das Waffenverbot von der Bundespolizei. Die kann Zwangsgelder in Höhe von 100 Euro oder Platzverweise verhängen. Außerdem droht ein Transportverbot mit der Deutschen Bahn.
In den vergangenen Wochen war darüber diskutiert worden, ob ein Waffenverbot auch für die Altstadt sinnvoll ist. Oliver Huth, der stellvertretende Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, hatte das in einem Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung gefordert. Vor allem, um die Zahl der Messer-Attacken zu reduzieren.
Allerdings: Im Hauptbahnhof kann de Bundespolizei eine solche Maßnahme einfach anordnen. Um ein Waffenverbot in der Altstadt durchzusetzen, muss ähnlich wie beim Glasverbot an den Karnevalstagen die Stadt darüber entscheiden. CDU-Ratsherr Andreas Hartnigk hat die Idee bereits aufgegriffen und eine Anfrage gestellt. Er will wissen, wie sich die Zahl der Straftaten in der Altstadt in den vergangenen Jahren entwickelt hat und ob ein Anstieg beim Einsatz von Stichwaffen zu verzeichnen ist. Die werden allerdings von der Polizei erst vom nächsten Jahr an statistisch erfasst. Außerdem soll die Stadt dazu Stellung nehmen, ob gegen ein Waffenverbot aus rechtlicher Sicht Bedenken bestehen und ob es praktisch durchgesetzt werden kann.
Polizeipräsident will die
Erfahrungen erst abwarten
Polizeipräsident Norbert Wesseler steht dem Vorschlag noch skeptisch gegenüber. Er erklärte in einem Gespräch mit der WZ, erst abwarten zu wollen, welche Erfahrung die Bundespolizei mit dem Waffenverbot macht. Der Polizeichef hält eine solche Maßnahme in der Altstadt nur dann für sinnvoll, wenn sie auch tatsächlich durchgesetzt wird. Auf St. Pauli gibt es ein solches Waffenverbot bereits seit Jahren, es wird aber wohl inzwischen nicht mehr regelmäßig kontrolliert.
Auch auf unserer Facebook-Seite wird das Thema schon eifrig diskutiert. Während sich viele Leser außerordentlich wundern, dass Waffen im Hauptbahnhof nicht grundsätzlich längst verboten sind, fordern andere, dass eine solche Maßnahme auch auf die umliegenden Straßen ausgedehnt werden sollte. Es gibt aber auch Stimmen, die das Waffenverbot schlicht als „Unsinn“ bezeichnen.