Düsseldorf Warnung vor dubiosen Straßenzeitungen und aggressiven Bettlern

Düsseldorf. Die Obdachloseninitiative fiftyfifty warnt aktuell vor unseriösen Straßenenzeitungen, die derzeit im Düsseldorfer Raum im Umlauf sind.

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Konkret geht es um die Blätter "Sparsam lesen" und "Querkopf". Zuletzt sollen Verkäufer in Solingen versucht haben, die Titel durch aggressives Anpreisen und Betteln an den Mann zu bringen.

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Die besagten Zeitungen zeichnen sich laut fiftyfifty durch ein unprofessionelles Layout aus und sind auf billigen Papier gedruckt. Der Inhalt bestehe aus wahllos zusammengewürfelten Texten, die ohne Zusammenhang und Quellenangaben aus dem Internet kopiert sein sollen. Ein Impressum oder sonstige Informationen zu den Urhebern fehle, obwohl es für alle Druck- und Online-Veröffentlichungen in Deutschland Pflicht ist, gibt fiftyfifty in einer Mitteillung bekannt.

Fiftyfifty warnt davor, die dubiosen Obdachlosenzeitungen zu erwerben.

Foto: Paul Zinken

Die Lose-Blatt-Sammlungen geben sich als Straßenmagazine aus. Zuletzt sollen Verkäufer der Blätter in Solingen mit ihrer aggressiven Verkaufsmasche negativ aufgefallen sein. Vor einigen Monaten auch in Köln, wo fiftyfifty den Ursprung der Zeitung "Sparsam lesen" vermutet.

Unter seriösen Straßenzeitungen gebe es ein deutschlandweites Abkommen, wonach die Verkaufsorte untereinander aufgeteilt werden. Dort, wo eine Straßenzeitung ansässig ist, darf nur diese verkauft werden. In Solingen zum Beispiel ist dies fiftyfifty/die Straße. Durch das unseriöse Auftreten der Billig-Blättchens sorgt sich fiftyfifty nun um seinen Ruf. Viele der Verkäufer befürchten bereits, mit den aufdringlichen Werbern der Billigblätter verwechselt zu werden.

Dabei könnten aufmerksame Passanten durchaus den Unterschied erkennen: Offizielle fiftyfifty-Verkäufer tragen immer einen Ausweis, auf dem die Verkäufernummer und ein Passfoto zu sehen sind. Seriöse Straßenzeitungen erkennt man zudem daran, dass sie Mitglied im INSP sind, dem Internationale Network of Streetpapers, sind.

Unabhängig davon sind etablierte Straßenzeitungen nicht allein am Verkauf interessiert, sondern vor allem an der sozialen Betreuung der oft hilfsbedürftigen Verkäufer. Ob auch die Billigblätter dieses Ziel verfolgen, darf bezweifelt werden. jp