Gastkommentar zur langen Session Wolfgang Rolshoven: Viel karnevalistische Aufmerksamkeit für Düsseldorf
Düsseldorf · Die Karnevals-Session 2018/2019 dauert besonders lang. Das kann für Düsseldorf von Vorteil sein, meint Jonges-Baas Rolshoven.
Spätestens am Rosenmontag, wenn das Fernsehen den Zug bundesweit überträgt, wird es offenkundig: Düsseldorf gehört zu den karnevalistischen Hochburgen am Rhein. Der Rosenmontagszug mit seinem Volksfest zwischen Altstadt und Königsallee ist einer der Höhepunkte im Jahresablauf der Landeshauptstadt. Rosenmontag ist der Tag, an dem nicht selten eine Million Zuschauer die Straßen säumen. Was da als Höhepunkt der 5. Jahreszeit sichtbar wird, bereitet sich wochenlang in den Sälen der Stadt vor. Die närrische Session wird förmlich am 11.11. pünktlich um 11.11 Uhr auf dem Marktplatz eröffnet. Der Hoppeditz Tom Bauer hält eine launige und kritische Rede, auf die Oberbürgermeister Thomas Geisel auf gleiche Weise antwortet.
Dies sollte aber auch die einzige karnevalistische Veranstaltung in der Weihnachtszeit sein. Wir haben zwar dieses Jahr eine kurze Session, aber die eigentlichen Karnevalsveranstaltungen sollten erst im neuen Jahr beginnen sowie bei unseren Freunden in Köln die Prinzenkürung. Damit hätte Düsseldorf den ersten Höhepunkt in der Session im neuen Jahr. Das Comitee Düsseldorfer Carneval, dem der neue Präsident Michael Laumen vorsteht, ist gewissermaßen die letzte närrische Instanz und es sind dort über 60 Karnevalsvereine zusammen geschlossen. Dieses Gremium kürt das Prinzenpaar, koordiniert die Vielzahl der Veranstaltungen und hält seine Hand über den Rosenmontagszug, der durch die wunderbaren Wagen von Jaques Tilly weltweit Beachtung findet.
Über 200 Zeitungen aus dem In- u. Ausland berichten über „Rose Monday“ in Düsseldorf. Einen besseren Marketingeffekt kann Düsseldorf nicht erhalten. Auch die Steuereinnahmen für die Stadt, den Einzelhandel und die Gastronomie bei über 600 Veranstaltungen sind nicht zu unterschätzen. Dies alles wird von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die aus Spaß an der Freud Schwerstarbeit verrichten, geleistet und dafür gebührt ihnen hohe Anerkennung. Auch das närrische Prinzenpaar, dieses Jahr Prinz Martin I. & Venetia Sabine, haben ein großes Pensum in dieser langen Session 2018/2019 zu absolvieren. Die Narren wollen ihre Totalitäten bewundern und die Totalitäten bewerben den Rosenmontagszug und sind damit auch Botschafter für unsere Heimatstadt Düsseldorf. Dieses Jahr ist wieder ein Düsseldorfer Jong Prinz Karneval. Martin der I. von der TG Schooljonges.
Prinz, und das sei sprachlich bemerkt, ist eigentlich der falsche Ausdruck, denn laut Duden ist ein Prinz der „nicht regierende Verwandte eines regierenden Fürsten“. Nicht regierend ist natürlich auch beim Karnevalsprinz nicht richtig. Deshalb trösten wir uns mit der Zusammensetzung des Wörtchens „Prinz“, was nichts anderes heißt als „primo caps“. Frei übersetzt: Der erste, der’s kapiert und damit liegen wir bei Martin Meier genau richtig.
In diesem Sinne allen Freunden des Karnevals eine tolle Session, einen sonnigen Rosenmontagszug und viel Spaß und Freude während der 5. Jahreszeit.
Wolfgang Rolshoven ist der Baas der Jonges. Foto: JM