„Women on Top“ in Düsseldorf „Women on Top“ in Düsseldorf

Düsseldorf · (dh) Die rosa-pinkgepuderte Welt, in der Mädchen von klein auf hübsch und Jungen die Helden sind, ist ihnen ein Dorn im Auge. Denn die Schauspielerin Vivien Wulf und Nena Schink sind überzeugt, dass Feminismus, Gleichberechtigung und Chancengleichheit nicht abhängig vom Geschlecht ist: „Nur mit den Männern können wir ein Umdenken und den strukturellen Wandel erreichen“.

Carsten Maschmeyer und Veronica Ferres begrüßen die Gastgeberinnen.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Weil die Frauen ein Zeichen setzen und den Geschlechterkampf beenden wollen, haben sie in der Woche des Weltfrauentages Unterstützer zur Veranstaltung „Women on Top“ mit Talk und Interviews in die Restobar am Mutter-Ey-Platz eingeladen.

100 Männer und Frauen aus Wirtschaft, Politik und Medien gingen nicht wie üblich über den rot-pinken, sondern über den neutralen orangefarbenen Teppich, darunter Schauspielerin Veronica Ferres und ihr Mann Carsten Maschmeyer, Richterin Charlotte Merz, DM-Chef Christoph Werner, die Unternehmerinnen Barbara Sturm und Milena Jäckel, FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai, Moderatorin Franca Lehfeldt, Investor Frank Thelen und die Bundesvorsitzende der jungen Unternehmer, Sarna Röser.

Kämpferische Töne bestimmten den Abend, so forderte Veronica Ferres die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern in der Filmbranche. „Es gibt keinen Grund, warum Produzentinnen oder Schauspielerinnen schlechter bezahlt werden, obwohl sie den gleichen Background oder Lebenslauf wie die Männer haben“, sagte die 56-Jährige. „Wir stehen genauso früh auf; wir lernen genauso unsere Texte, und wir binden die Zuschauer emotional noch viel mehr.“

Weil Geld keine Bremse für Lebensträume sein sollte, ging der mit 30 000 Euro von den Unternehmern Carsten Marschmeyer und Caspar Brockhaus ausgelobte „Woman on Top Award“ an die Düsseldorferin Roxanne Schadt. Mit dem Geld kann die Studentin der Psychologie nicht nur ihren Studienkredit zurückzahlen, sondern die Ausbildung zur Psychotherapeutin finanzieren. Der Abend stand auch unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine, und er wurde genutzt um Spenden zu sammeln. Emotionalster Augenblick: die live aus Kiew zugeschaltete Videobotschaft des ehemaligen Boxers Vitali Klitschko.