Ermittlungen Zweite Frau starb nach Schönheits-Operation in Düsseldorfer Klinik
Düsseldorf · Die Staatsanwaltschaft ermittelt. Ergebnis der Obduktion frühstens in einer Woche.
Am Dienstag vor einer Woche war eine Frau nach der Operation in einer Schönheitsklinik gestorben. Nun bestätigte Staatsanwalt Uwe Kessel, dass dies nicht der erste Fall war. Bereits im vergangenen Jahr gab es einen ähnlichen Todesfall nach der gleichen Operation in der Klinik.
Auch in diesem Fall sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen.
Die Bild-Zeitung hatte zuerst darüber berichtet, dass es sich um eine 20 Jahre alte Studentin gehandelt haben soll. Die junge Frau wollte sich in der Klinik ebenfalls den Po vergrößern lassen. Dabei kam es zu Komplikationen.
Wie Uwe Kessel erklärte, wurden danach umfangreiche Untersuchungen eingeleitet. Dabei geht es um die Wechselwirkungen von verschiedenen Medikamenten.
In dem aktuellen Fall sei es allerdings möglich, dass die Ermittlungen schneller abgeschlossen sein könnten. Die Frau, die etwa 40 Jahre alt sein soll, wurde am Montag obduziert. Ergebnisse könnten schon in der nächsten Woche vorliegen. Der Staatsanwalt betont, dass zurzeit noch nicht gegen den behandelnden Arzt ermittelt wird. Es gehe nur darum, die Todesursache bei beiden Frauen festzustellen. Sie können auch eines natürlichen Todes gestorben sein.
Der behandelnde Arzt darf
vorerst weiter operieren
Für die Schönheitsklinik hat das zurzeit keine Konsequenzen. Der Arzt darf auch weiter operieren. Wie Sabine Schindler-Marlow, die Sprecherin der Ärztekammer, erklärte, werde man in jedem Fall die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten. Sollte es Indizien für ein Fehlverhalten geben, müsste dann die Bezirksregierung einschreiten: „Die kann eine Approbation bis zum Ende des Verfahrens ruhen lassen.“
Grundsätzlich spielen Kunstfehler bei Schönheitsoperationen kaum eine Rolle. „Wir haben jedes Jahr rund 2000 Fälle, die bei der Gutachterkommission der Ärztekammer landen“, sagt Sabine Schindler-Marlow. Dabei liegen angebliche Fehler nach Schönheitsoperationen statistisch im Promille-Bereich und spielen praktisch keine Rolle.