Seit Anfang März ungeschlagen Ex-DEG-Trainer Hansson zieht ins schwedische Play-off-Finale ein

Düsseldorf/Ängelholm · Der ehemalige DEG-Trainer steht in Schweden vor seinem ersten Meistertitel.

Der ehemalige Trainer der Düsseldorfer EG Roger Hansson.

Foto: dpa/David Inderlied

Bayer Leverkusen wird Roger Hansson in dieser Saison nicht mehr einholen, und dennoch ist die Erfolgsserie seines Eishockeyklubs Rögle BK ebenso bemerkenswert wie die des designierten deutschen Fußballmeisters, der seit Saisonbeginn 42 Pflichtspiele in Folge ungeschlagen ist. Zwar gelangen den Schweden in der Swedish Hockey League (SHL) seit Anfang März „nur“ 13 Pflichtspiele ohne Niederlage in Serie, darunter waren allerdings auch zwei glatte 4:0-Seriensiege in den Play-offs inklusive Einzug in die Finalserie.

In den europäischen Topligen gelang das lediglich den ZSC Lions aus der schweizerischen National League. Wobei anzumerken ist: Die Zürcher schlossen die Hauptrunde auf Platz eins ab, während Rögle in der Abschlusstabelle auf Rang neun landete und somit eine weitere Play-off-Runde gehen musste. Ab dem Viertelfinale wartete auf die Grün-Weißen aus der schwedischen Kleinstadt Ängelholm zudem mit Färjestads BK der Hauptrundenerste.

Doch beide Hürden meisterte die Mannschaft des ehemaligen DEG-Trainers Hansson (von 2022 bis 2023) mit einer solchen Bravour, dass sich unter den Eishockeyfans die Frage stellte, ob die Erfolgssträhne nun im Halbfinale reißen würde. Schließlich ging es dort gegen den amtierenden Meister Växjö Lakers – und der hatte seine Viertelfinalserie gegen Lulea ebenfalls mit 4:0 gewonnnen. Die Antwort darauf fiel eindeutig aus: nein.

Denn alle vier Halbfinalspiele gingen letztlich an Rögle, wobei Hanssons Team dreimal Nervenstärke bewies. Zwei Partien mussten nämlich in der Overtime entschieden und in Spiel vier ein Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt werden. Beides gelang, auch weil Rögle in der entscheidenden Begegnung am Donnerstagabend (4:2) eine Qualität aufs Eis brachte, die Hansson seinem Team zu Düsseldorfer Zeiten nicht nachhaltig vermitteln konnte: das Überzahlspiel. Zwei der insgesamt vier RBK-Tore fielen auf diese Weise, womit der Einzug ins Finale perfekt war. Der Rest ging im grün-weißen Jubel unter. „Im Moment ist es magisch. Ein fantastisches Comeback heute. Wir haben einen Weg gefunden, zurück ins Spiel zu kommen und zu gewinnen, und die Atmosphäre auf der Tribüne war magisch“, sagte Rögles Kapitän Anton Bengtsson gegenüber den Klubmedien, während Hansson mit Blick aufs Finale nüchtern konstatierte: „Ich denke, wir haben es verdient, hier zu sein.“

Im Optimalfall sind es für den 56-Jährigen, der den Cheftrainerposten bei seinem Heimatklub erst im Dezember vom langjährigen Coach Cam Abbott übernommen hat, und sein Team nur noch vier weitere Spiele, ehe die erste Meisterschaft in der Klubgeschichte feststeht. Gegen wen es ab dem 20. April um den Titel geht, steht noch nicht fest. Fürs Weiterkommen sind insgesamt vier Siege nötig.