Perfekter Einstand DEG siegt bei Kousa-Debüt
Düsseldorf · Mit ihrem neuen Verteidiger, der überraschend schon auf dem Eis stand, gewinnt der Eishockey-Erstligist gegen den ERC Ingolstadt mit 4:2.
Man soll ihn herzlich begrüßen, hatte die Düsseldorfer EG in ihr Stadionheft geschrieben. Gemeint war Mikko Kousa, der neue Verteidiger, den die DEG vor wenigen Tagen als Ersatz für den langverletzten Kyle Cumiskey verpflichtet hatte. Kousa würde während des Spiels gegen Ingolstadt auf dem Videowürfel vorgestellt, hieß es vorher. Doch es kam dann ganz anders: Der 34-Finne saß nicht etwa winkend auf der Tribüne, sondern stand für den kurzfristig ausgefallenen Joonas Järvinen gleich auf dem Eis.
Und als wäre das zwei Tage nach seiner Ankunft in Düsseldorf nicht schon aufregend genug, war er direkt mittendrin. Gleich bei seinem ersten Wechsel sah er bei einem Gegentor nicht gut aus, noch im ersten Drittel wurde er übel gefoult und lag längere Zeit auf dem Boden, später traf der den Pfosten. Ganz schön viel für ein Debüt, das auch noch versöhnlich endete. Die DEG gewann gegen mit 4:2 (2:1, 2:0, 0:1) und steht nach acht Spielen mit 13 Punkten weiter im oberen Drittel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).
Das kann sich sehen lassen. Entsprechend war hinterher die Laune: „Am Anfang sind sie besser rausgekommen, aber wir konnten mit den schnellen Toren antworten. Über 60 Minuten waren wir das bessere Team“, sagte Doppeltorschütze Alexander Ehl, für dessen Team das ein ganz wichtiger Sieg war. Nun gab es auch für den nur die üblichen drei Punkte, aber er verhinderte, dass die DEG in so etwas wie eine Krise gerät. Zuvor hatte es ja zwei Niederlagen am Stück gegeben, und nun warten die ersten Drei der Tabelle: Bremerhaven, München und Mannheim. Hätte es also auch gegen Ingolstadt nicht geklappt, hätte es ungemütlich werden können.
Das drohte sogar, denn wie schon am Freitag beim 3:4 in Frankfurt erwischte die DEG einen schwachen Start. Gleich mit ihrer ersten Chance gingen die Gäste in Führung, Ex-DEG-Stürmer Jerome Flaake schoss ein. Und auch danach wollte erstmal nicht viel klappen, seltsam emotionslos sah das aus. Was auch an der Kulisse gelegen haben könnte. Zum zweiten Mal in Folge kamen weniger als 5000 Fans zu einem Heimspiel in den Dome. Ein Thema, das die DEG in den nächsten Wochen noch beschäftigen wird.
Zumindest sportlich wendete sich das Blatt recht schnell zum Guten. Zwar dauerte es acht Minuten, ehe die DEG erstmals gefährlich vor das Tor kam, aber dann war sie im Spiel, zeigte mehr Tempo und Biss. Vier Minuten später traf Alexander Ehl nach feinem Zuspiel von Philip Gogulla zum Ausgleich – das erste Tor der neu zusammengestellten Reihe mit Kapitän Alexander Barta, Gogulla und Ehl. In Frankfurt noch hatte Tobias Eder mit den beiden Routiniers gespielt. Und Eder war es, der noch vor der ersten Sirene die Führung besorgte. In Überzahl schoss er zum 2:1 ein – der vierte Powerplay-Treffer in den vergangenen vier Spielen. Nachdem an den ersten Spieltagen in Überzahl wenig funktioniert hatte, ist das eine Entwicklung, die Trainer Roger Hansson gefallen dürfte.
Was dem DEG-Coach ebenfalls gefiel: Dass seine Mannschaft im zweiten Drittel so weitermachte und Ingolstadts Torhüter Kevin Reich einen gebrachten Tag erwischte. Sowohl beim 3:1 durch Stephen Harper (23.) als auch beim 4:1 durch Alexander Ehl (36.) sah Reich nicht gut aus, danach war sein Arbeitstag auch bereits beendet. Wie man es besser macht, zeigte auf der anderen Seite Henrik Haukeland, der einen Alleingang entschärfte.
So ging es mit einer Drei-Tore-Führung ins letzte Drittel – genau wie am ersten Spieltag gegen denselben Gegner. Damals brach die DEG ein und musste in die Verlängerung. Auch dieses Mal wurde es noch mal eng, Ingolstadt machte gehörig Druck, die DEG stand fast nur hinten drin. Josef Eham tat das eifrig, blockte in einer Sequenz gleich zwei Schüsse. Trotzdem kamen die Gäste noch mal ran, Wojciech Stachowiak traf zum 2:4. Doch mehr passierte nicht mehr. Kurz später durfte Mikko Kousa auf seine erste Ehrenrunde gehen. An dem Tag, den er eigentlich auf der Tribüne verbringen sollte.