Bildung in Düsseldorf Mathe-Nachhilfe für Schüler über Whatsapp
Düsseldorf. · Zwei Düsseldorfer Unternehmerinnen haben das Start-up „Save a Nerd“ gegründet und ein Mathebuch geschrieben. Nachhilfe gibt es per Whatsapp.
Mathe ist nicht jedermanns Sache. Das gilt auch für andere Schulfächer, aber in Mathe entstehen schnell Lücken, weil alle Themen aufeinander aufbauen. Diese zu entdecken und zu schließen, ist allein oft schwierig und auch klassische Nachhilfeprogramme sind nicht immer der Schlüssel für bessere Noten. Mit ihrem Start-up „Save a Nerd“ setzen Ann-Kathrin Sutterlei und Julia Wawrzenietz genau da an. Die beiden haben ein unterrichtsergänzendes Mathebuch geschrieben und bieten individuell zugeschnittene Online-Nachhilfe an. „Wir wollen Schülern die Angst vor Mathe nehmen und zeigen, dass das Fach nicht langweilig ist“, erklärt Julia Wawrzenietz.
Die 24-Jährige beginnt in Kürze mit ihrer Masterarbeit im Fach Mathematik an der Uni Dortmund und hat ebenso wie ihre Kollegin schon früher Nachhilfe gegeben. Ann-Kathrin Sutterlei ist 25 Jahre alt und steckt gerade in der Bachelor-Phase ihres Maschinenbaustudiums an der Hochschule Düsseldorf. „Das Problem an den meisten Mathebüchern ist, dass sie überhaupt nicht kindgerecht sind und Aufgaben sich nicht an der Wirklichkeit der Jugendlichen orientieren“, sagt sie. „Wir haben versucht, das Buch aus Sicht der Schüler zu schreiben.“
Es richtet sich an Schüler der siebten und achten Klasse an Realschulen und Gymnasien. „Die Beispiele gehen von sehr leicht bis schwer in ganz kleinen Schritten, damit sich Verstandenes festigt und die Kinder motiviert bleiben“, sagt Wawrzenietz.
Auch bei der Nachhilfe gehen die Studentinnen in kleinen Schritten vor, um den Schülern schnell Erfolgserlebnisse zu ermöglichen. Das Besondere: Die Kommunikation läuft ausschließlich über Whatsapp. Die Kinder machen einen Einstiegstest, damit die Studentinnen sehen, wo Schwächen liegen und dann bekommt jeder Schüler ganz individuell da Hilfe, wo er sie braucht.
Manche Eltern der inzwischen rund 50 Schüler waren anfangs skeptisch, ob Nachhilfe so funktionieren kann – wurden aber schnell überzeugt. Der Erfolg gibt den Studentinnen recht: Im Schnitt könnten die Schüler sich um ein bis zwei Noten verbessern. Ziel der Jungunternehmerinnen ist es, sich als Nachhilfeinstitut zu etablieren und ihr Geschäft weiter auszubauen. „Wenn wir uns schon selbstständig machen, dann richtig, haben wir gedacht“, sagt Wawrzenietz.
Vor einem Jahr haben sie angefangen, das Buch zu schreiben, eine UG (Unternehmer-Gesellschaft) gegründet, sich den Markennamen schützen lassen, eine Lagerbox für die 2500 Exemplare des Buches gemietet und natürlich die Nachhilfeschüler betreut.
Das nächste Mathebuch ist schon in Arbeit, weitere sollen folgen. Auch im Selbstverlag, so Julia Wawrzenietz, „damit wir auch alles selbst in der Hand haben und keine Kompromisse mit Verlagen eingehen müssen“.