Das Duo „Marla & David Celia“ will sich nicht auf einen Stil festlegen lassen Traum von einer besseren Welt
Krefeld · Das deutsch-kanadische Paar boten bei ihrem Konzert im Südbahnhof einen Mix aus diversen Jahrzehnten und Stilrichtungen.
Auf der kleinen Bühne des Südbahnhofs fühlten sich Marla und David Celia, die nach einigen gemeinsamen Projekten nun ganz offiziell als Band unter dem Namen auftreten, bei ihrem Konzert am Samstagabend sichtlich wohl. Das Deutsch-kanadische Duo braucht nicht viel mehr als seine Akustikgitarren und zwei Mikros, um die Leute musikalisch perfekt einzustimmen. Mit ihren sanften und doch kräftigen Stimmen fingen Marla und David Celia ohne große Vorrede an, im Chor zu singen.
Die Singer-Songwriter boten bei ihrem Unplugged-Konzert einen Mix aus diversen Jahrzehnten und Stilrichtungen, ehrten ihre Idole und definierten nebenbei ihren ganz eigenen Stil. Auf den ersten Blick wirkten die beiden mit beigem Hemd und wallenden Klamotten, Schnurrbart und Blume im Haar wie aus der Hippieszene übrig geblieben. Die romantischen Songs könnten auch aus den 60er- und 70er-Jahren stammen.
Teilweise erinnern die Stücke an einige der ruhigeren Songs aus der Beatles-Diskografie. Teilweise hat die Musik auch Folkeinflüsse. Vor allem wenn David Celia das ihm in der kanadischen Musikszene an diversen Stellen bescheinigte Talent durchscheinen ließ und gleichzeitig auf seiner Gitarre und Mundharmonika spielte. Doch auf eine Ära oder gar einen Stil wollen sich die beiden nicht festlegen lassen. Eine Akustiknummer ist Jimi Hendrix gewidmet und eine Hommage an dessen Stil mit ganz anderen Mitteln. Neil Young wurde gecovert und auch weniger bekannte und dennoch extrem einflussreiche Künstler wie der 50er-Jahre-Country-Star Don Gibson.
Zwischen Nostalgie und dem eigenen zeitgemäßen Stil
Das Konzert ist aber nicht nur ein Nostalgietrip. Die beiden sind nicht aus der Zeit gefallen und wollen das auch gar nicht vermitteln. Stattdessen trafen sie den Zahn der Zeit mit einigen Liedern sogar besonders genau. Die beiden vermittelten mit ihrer Musik sehr effektiv eine verträumte Atmosphäre, eine Melancholie, die aber lebensbejahend daher kommt. Sie scheuten sich nicht, wichtige gesellschaftliche Themen anzusprechen. Die Lieder handelten von Lebensmittelverschwendung, Flucht und Umweltverschmutzung. Nur vermittelten sie damit weniger Weltschmerz, sondern viel mehr den Traum von einer besseren Welt.
Ihre politischen Aussagen kamen nicht gezwungen daher — je nach Laune konnten die Themen auch sehr seicht sein und dennoch authentisch. Vor allem Marla, die deutsche Hälfte des Duos, wirkte bei ihren Ansagen zwischen den Liedern sympathisch und auf Augenhöhe. Auch durch den kleinen Rahmen bot sich den Zuschauern so eher die Stimmung eines Abends unter Freunden, als eines Konzertbesuchs.