Echo-Skandal: Grütters fordert mehr Haltung der Musikbranche

Köln (dpa) - Nach dem Eklat bei der Verleihung des Musikpreises Echo hat Kultur-Staatsministerin Monika Grütters eine stärkere Positionierung der Musikbranche gefordert. Die Branche müsse eine Haltung gegenüber Inhalten entwickeln, die die Grenzen der Kunstfreiheit mit zum Beispiel frauenfeindlichen, homophoben oder rassistischen Texten „auf unerträgliche Weise“ strapazierten, sagte die CDU-Politikerin laut Mitteilung der Bundesregierung am Mittwoch mit Blick auf das Musikfestival „c/o Pop“.

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Die Gangster-Rapper Kollegah und Farid Bang waren trotz Antisemitismus-Vorwürfen mit dem Echo ausgezeichnet worden. Dies hatte schließlich zu seiner Abschaffung geführt. Etliche Musiker hatten zuvor ihre Echo-Preise aus Protest zurückgegeben.

Grütters würdigte die „c/o Pop“ als erfolgreiche „Startrampe“, „Trendschmiede“ und „Türöffnerin“. Der Bund habe seine Fördermittel für das „Entdeckerfestival“ deshalb erhöht. „Natürlich will die Bundesregierung mit der massiven Aufstockung der Musikförderung auch und vor allem vielversprechenden Talenten aus Deutschland Gehör im globalen Musikgeschäft verschaffen“, sagte Grütters.

Bis Sonntag werden bei der 15. Ausgabe der „c/o Pop“ rund 180 Künstler auftreten. Darunter sind auch Auftritte des US-Sängers William Fitzsimmons und der deutschen Independent-Band The Notwist. „Die c/o pop zeichnet sich auch in diesem Jahr dadurch aus, dass es vielversprechende nationale und internationale Musiktalente zu entdecken geben wird“, sagte „c/o pop“-Geschäftsführer Norbert Oberhaus. Die Veranstalter rechnen insgesamt mit rund 30 000 Besuchern.