Ratgeber Eigenheim elektrisch sichern - Diese Schritte sind wichtig

Jeder wünscht sich für die eigenen vier Wände die maximale Sicherheit. Unklarheit herrscht hinsichtlich der Frage, welche Maßnahmen wir dafür ergreifen können und sollten.

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Während sich diese zum Beispiel beim Einbruchschutz noch gut erkennen lassen, haben Laien zum Beispiel mit der Sicherheit elektrischer Anlagen ihrer Probleme. Hier in diesem Artikel möchten wir uns ansehen, worauf es dabei wirklich ankommt.

Keine Arbeit in Eigenregie

Wenn technische und handwerkliche Arbeiten anstehen, werden schnell die Heimwerker auf den Plan gerufen. Gerne nutzen sie die Chance, die Kosten eines Projekts durch den eigenen Einsatz zu reduzieren. Im Bereich der Elektroinstallation ist dies nicht möglich und gesetzlich untersagt. Nur der Fachmann ist dazu berechtigt, die vorhandenen Installationen näher zu inspizieren oder gar Arbeiten an ihnen vorzunehmen. So attraktiv die Chance auf den ersten Blick auch scheinen mag, ein besseres Verhältnis von Preis und Leistung zu erzielen - Laien sollten besser die Finger davon lassen. Zu groß ist das Risiko, sich selbst einem Sicherheitsrisiko auszusetzen. Nur der staatlich geprüfte Elektrofachmann darf beauftragt werden, um sich die Sache vor Ort genauer anzusehen.

Der E-Check mit Prüfsiegel

Was können wir nun tun, um uns Gewissheit hinsichtlich der elektrischen Sicherheit zu verschaffen? Klarheit schafft der Vergleich mit der Welt der Unternehmen, die sich an die DGUV Vorschrift 3 zu halten haben. Die Unternehmen nehmen den sogenannten E Service in Anspruch, um die sichere Inbetriebnahme einer jeden technischen Anlage zu gewährleisten. Dies gilt nicht nur für die großen elektrischen Anlagen, wie sie zum Beispiel im Betrieb vonnöten sind. Gleichermaßen ist der neu aufgestellte Computer an einem Büroarbeitsplatz davon betroffen. Um die Sicherheit der Mitarbeiter gewährleisten zu können, sind Unternehmen dazu angehalten, eine Geräteprüfung durchzuführen. In ihrem Zuge zeigt sich, ob der sichere Betrieb aufgenommen werden kann. Für Unternehmen handelt es sich um eine Maßnahme, der eine erhebliche finanzielle Dimension zu eigen ist. Würde die Prüfung nicht durchgeführt werden und es passiert in der Folge ein Unfall, so kann es sein, dass eine Versicherung die Zahlung verweigert. Kommt dabei einer der Angestellten zu Schaden, hätte dies womöglich eine enorm hohe Zahlung zur Folge, die sogar die Existenz eines gestandenen Unternehmens gefährden könnte. In dieser Hinsicht sind DGUV Prüfungen einmal mehr unerlässlich. Was kann nun der Besitzer eines Eigenheims aus der DGUV V3 mitnehmen? Auch für die eigenen vier Wände gibt es ein passendes Pendant. Der E-Check wurde geschaffen, um auch die elektrische Sicherheit eines Eigenheims prüfen zu können. Für den Zweck schaut sich ein Fachmann die gesamte Elektrik des Hauses an und wirft auch einen Blick auf die daran angeschlossenen elektrischen Geräte. Gibt es nichts zu beanstanden, wird dies in der Folge mit dem entsprechenden Siegel unter Beweis gestellt. Es lohnt sich, diese Prozedur nicht nur ein einziges Mal in Betracht zu ziehen. Besser wäre es, die Inspektion in gleichmäßigen Abständen von etwa fünf Jahren durchführen zu lassen. Auch für private Haushalte kann das entsprechende Siegel im Versicherungsfall von großer Bedeutung sein. Der Aufwand des E-Checks hält sich derweil klar in Grenzen.

Installationen modernisieren

Wann ist es besonders wichtig, sich für die Prüfung der Elektroinstallationen zu entscheiden? Die Bedeutung wächst in jedem Fall mit dem Alter des Hauses. Wer das neu gebaute Eigenheim bezogen hat, bei dem alle Arbeiten sorgsam durchgeführt wurden, der ist keiner erhöhten Gefahr ausgesetzt. Anders gestaltet sich die Situation vor allem in Altbauten. Denn der Zahn der Zeit verschont auch die Elektrik des Hauses nicht. Im Rahmen der elektrischen Installationen versuchen sich viele Käufer eines Altbaus auf den Bestandsschutz zu berufen. Entsprach das Gebäude zumindest zum Zeitpunkt seiner Errichtung den gesetzlichen Vorgaben, so reicht dies aus, um den heutigen Zustand der Anlage zu rechtfertigen. Auf der anderen Seite kann sich eine größere Renovierung oder eine Sanierung negativ auf dieses Argument auswirken. Denn sobald umfassende Arbeiten an der Immobilie vorgenommen werden, muss auch die Elektrik auf den neuesten Stand gebracht werden. Letztlich ist es wichtig, dies nicht nur als eine lästige gesetzliche Vorgabe zu bewerten, die es zu erfüllen gilt. Vielmehr ist es wichtig, die eigene Sicherheit im Hinterkopf zu behalten. Wer die Vorgaben alle konsequent in die Tat umsetzt, sichert sich auf diese Weise einen deutlich höheren Schutz.

Eine finanzielle Frage

Steht der Kauf des Hauses noch an, so kann der Blick auf die Elektrik auch zu einer finanziellen Frage werden. Da viele Verkäufer und Makler davon ausgehen, dass sich Laien nicht für diesen Aspekt interessieren, wird die Elektrik des Hauses meist gar nicht erwähnt. In der Folge spielt der Zustand dieser Infrastruktur bei der Ermittlung des Preises nur eine untergeordnete Rolle. Wer sich näher mit der großen Bedeutung dieses Themas befasst, kann daraus einen wichtigen Vorteil schlagen. Sollte sich schon vor dem Unterschreiben des Kaufvertrags herausstellen, dass eine Immobilie klaren Bedarf zu Nachbesserungen aufweist, kann dies als ein Argument in den Verhandlungen aufgeführt werden. Schließlich wären auf Seiten des Käufers hohe Installationen notwendig, um wieder einen aktuellen Stand erreichen zu können. Größere Arbeiten an der Elektrik sind nach dem Kauf eines Altbaus oft gar nicht zu umgehen. Denn durch die umfassenden Umbaumaßnahmen erlischt in der Regel der Bestandsschutz, der bis dato als Argument gegen eine Erneuerung ins Felde geführt werden konnte. So gehen Käufer bei der Übernahme alter Leitungen eine erhebliche finanzielle Verpflichtung ein, die bis in den fünfstelligen Bereich hineinragen kann. Umso wichtiger ist es, sich die finanzielle Dimension des Themas vor Augen zu führen.