NRW Einfach mal klar Schiff machen
Kempen · Die Herbstferien bieten einem die Chance, nochmal klar Schiff zu machen. Beim Streifzug durch die Altstadt fand der Flüsterer am Montag an einigen Stellen kleine Spermüll-Ecken mit Möbeln, Radios, Computern und Menschen, die darin gezielt für sich nach etwas Verwertbarem suchten.
„Wir sammeln alle Metallteile, fahren die nach Holland in einen Betrieb. Dann geh das in den Hochofen“, erklärte mir ein Niederländer in gebrochenem Deutsch, der gemeinsam mit einem Kollegen einen Kleinlaster befüllte. Mit einem Radanhänger fuhr ein Mann mehrfach durch die Straßen. Das Objekt seiner Begierde war „alles mit Elektro und Kabel. Haben Sie was?“, fragte er mich. Ich musste verneinen.
„Klar Schiff“ machten auch die Mitarbeiter des Baubetriebshofes angesichts der „Zeit des Laubes“, die mittlerweile angebrochen ist. Mit Sauger und Fahrzeug streiften sie über den Buttermarkt und die weiteren Straßen. Ein Dank für diese Arbeit ! Und wer bis zum Ende der Engerstraße streift, kann die Fassade des altehrwürdigen Eckhauses bewundern, nachdem die Gerüste entfernt wurden und die ganze neue Pracht der Häuserfront freigelegt haben. Chapeau !
Ein paar Stände weniger
Herbstferien bedeutete auch, dass unter der Woche am Markt weniger los war: Am Dienstag waren der Fischstand der Familie Peuten, der Engel-Hähnchenwagen, der Bio Demeter-Stand der Thees-Familie und Blumen-Theresia mal nicht da. In der kommenden Woche sind der Nussmann Swier Strobos und die Thees-Familie abwesend – alle anderen Marktbeschicker werden in der kommenden Woche wieder anwesend sein. Sagt zumindestens die Stadt.
Eine besondere Führung
Schon im Sommer hatte Edith Stefelmans mit ihrem Rundgang zu den Kunstwerken der Stadt für einige Aha-Erlebnisse bei den Begleitern dieser Tour gesorgt. In der Reihe SONNTAGS UM DREI des Städtischen Kramer-Museums führt die Kempener Künstlerin Edith Stefelmanns morgen Kunstinteressierte erneut zu den Skulpturen im Grüngürtel. Der Kunstspaziergang umfasst 13 Stationen und dauert gut 90 Minuten. Der Treffpunkt ist um 15 Uhr an der Kulturforum Franziskanerkloster an der Burgstraße 19. Die Teilnahmegebühr beträgt vier Euro. Jeder Interessierte kann kommen.
Das nächste Highlight naht
Die ersten Klein-Plakate hängen schon in den Geschäften und machen bereits Lust auf das nächste große Kulturereignis in der Altstadt nach dem Handwerkermarkt: „Kempen live“, das grosse Kneipenfestival mit sechs Bands in sechs verschiedenen Locations der Stadt, wird am 30. Oktober wieder die Musikfans in den Straßen zusammenführen – so wie an diesem Wochenende, wo das Ganze in Willich stattfindet.
Vom Sylter Eiscafe bis ins Mauli´s erwartet die Besucher ab 18 Uhr 30 mit Bands wie „Take two“, „Plug&Play“, „Dr. Beat“ oder „Teneja´s Delight“ eine abwechslungsreihe Mischung aus Akustik-Pop, Partymusik, Rockcovern und Soul/R&B – allerdings unter strikter Einhaltung der 2G-Regel „Genesen“ und „Geimpft.“. Uwe John vom Veranstalter Gastro Event GmbH jedenfalls freut sich auf die Musiknacht. “Kempen ist eine schöne Stadt, die Leute sind begeisterungsfähig, und es liegt alles sehr nah beieinander, so dass man alle Läden innerhalb von ein paar Minuten ablaufen und sich das aussuchen kann, was einen interessiert.“
Besondere Ansichten
Und wer Kunst mal anders erleben will, kann seit Freitag abend in den Räumen der Ateliergalerie drei vier auf der Moosgasse Arbeiten des früheren Krankenpflegers und Fotografen Gerhard Kuhl bewundern. Seine aktuelle Ausstellung hat er „ars bitumeni“ genannt, weil er über mehrere Jahre Fotos von Bitumenstreifen gemacht hat, mit denen Risse oder Löcher in der Fahrbahn geflickt werden. Die Gastausstellung ist in der Moosgasse 9 bis zum 6. November zu sehen. Geöffnet ist sie donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr, Samstag von 11 bis 14 Uhr und nach Vereinbarung.