Eishockey-Nationalteam Drei DEG-Spieler kämpfen um WM-Plätze
Düsseldorf · Daniel Fischbuch, Tobias Eder und Alexander Ehl sind auch in der dritten Phase der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Finnland Teil der Nationalmannschaft. Diese Woche fällt eine Vorentscheidung, wer mit zum Turnier darf.
Die Ergebnisse sorgten zuletzt für wenig Freude bei der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft: vier Spiele, drei Niederlagen. Nun gibt es in Testspielen Wichtigeres als die Anzeigetafel, aber man tritt keinem zu nahe, wenn man anmerkt, dass auch spielerisch noch Luft nach oben ist. Nun steht die dritte Phase der Vorbereitung auf die WM im Mai in Finnland an. Am Dienstag kam das Team in Landshut zusammen, am Donnerstag geht es für zwei weitere Testspiele in die Slowakei.
Da soll es anders laufen, sagt Bundestrainer Harold Kreis: „Wir werden in der kommenden Woche nochmal einige Dinge ansprechen und verändern. Gegen die Slowakei wollen wir gradliniger und kompakter agieren als zuletzt.“ Denn gegen Tschechien (2:6 und 1:5) und Österreich (2:0 und 2:3 nach Penaltyschießen) war das manchmal zu verspielt.
Für einen Großteil des aktuellen Kaders geht es aber nicht nur um bessere Ergebnisse, es geht darum, den WM-Traum am Leben zu halten. Das gilt auch für die drei Stürmer der Düsseldorfer EG, deren Saison mit dem Ausscheiden aus den Play-offs im März längst nicht beendet war. Seit dem ersten Tag der WM-Vorbereitung sind Daniel Fischbuch, Tobias Eder und Alexander Ehl beim Nationalteam. Zwar werden zwei von denen in der nächsten Saison kein DEG-Trikot mehr tragen, Fischbuch wurde bereits als Zugang in Mannheim vorgestellt, Eder in Berlin. Aber die WM gehört noch zur alten Saison, also stehen sie als DEG-Spieler in der Kaderliste. Und das gilt auch für die dritte Phase, wie der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) am Dienstag bekanntgab. Das Düsseldorfer Trio ist weiter dabei.
Tobias Eder genießt
immer die Zeit beim DEB-Team
Ganz zur Freude von Tobias Eder, der die Zeit beim DEB-Team immer genießt: „Es sind super Jungs da, der Zusammenhalt und die tägliche Arbeit in der Kabine machen Spaß – auch mit Harry zusammen und den anderen Trainern.“ Eben jenen Harry, also den Bundestrainer Kreis, kennen die drei Düsseldorfer nur zu gut. Jahrelang war der ihr Trainer bei der DEG. Was aber natürlich keine Vorzugsbehandlung zur Folge hat. Erst recht nicht in dieser Woche, die vorentscheidend dafür wird, wer es nach Finnland schafft. Denn der jetzige Kader wird nur bedingt mit dem zu tun haben, der am 12. Mai gegen Schweden beim WM-Auftakt auf dem Eis stehen wird.
Das ist vor jedem Turnier so. Weil die Vorbereitung beginnt, während die Vereinssaisons noch laufen. In jeder Phase kommen neue Spieler dazu – je nach dem, welcher Klub in der Sommerpause ist. Und gerade zwischen der dritten und vierten Phase der Vorbereitung wird noch mal besonders viel getauscht. Auch dieses Jahr ist das so, nach den Spielen in der Slowakei stoßen die Spieler der DEL-Finalisten aus München und Ingolstadt zum Kader, zudem einige Auslandsprofis. Und wenn man dann noch sieht, dass Spieler, die bereits jetzt da sind, wie Marcel Noebels (Berlin), Dominik Kahun (Bern) und Nico Sturm (San José) ihre Plätze ziemlich sicher haben dürften, bleibt da gar nicht mehr so viel übrig.
Das weiß natürlich auch Eder, der im Vorjahr erst kurz vor der WM aus dem Kader gestrichen wurde. Aber besonders angespannt sei er deswegen nun nicht: „Man möchte immer sein Bestes geben, man hat ja immer Druck“, sagt Eder, der bislang ganz zufrieden auf sich selbst schaut: „Meine Chancenverwertung könnte durchaus besser sein, aber im Großen und Ganzen geht es in die richtige Richtung.“ Immerhin schoss er im ersten Spiel gegen Tschechien gleich ein Tor in Überzahl – und hat den anderen DEG-Stürmern damit etwas voraus. Fischbuch und Ehl sind noch ohne Scorerpunkt in den vier Spielen. Wobei das nicht entscheidend ist. Ihre Rollen sind auch nicht immer so prominent wie bei der DEG, alle drei Düsseldorfer spielten beim DEB-Team phasenweise in der vierten Reihe.
Und dennoch machten sie auf sich aufmerksam: Ehl wurde nach dem zweiten Vergleich mit den Tschechen als „bester Spieler des Spiels“ ausgezeichnet. Er hatte es auch vergangenes Jahr zur WM geschafft, genau wie Fischbuch. Ob die beiden oder Eder dieses Jahr nach Finnland fliegen dürfen, dafür sind die nächsten Tage mindestens vorentscheidend.