2:4 bei den Löwen Frankfurt Schwache Unterzahl kostet die DEG Punkte

Frankfurt/Düsseldorf · Die Düsseldorfer EG hatte in Frankfurt die große Chance, an die Play-off-Plätze heranzurücken. Doch weil sie gleich drei Tore in Unterzahl kassiert, verliert sie mit 2:4. Die kleine Siegesserie ist damit wieder vorbei.

Die Löwen Frankfurt bejubeln das Tor zum 3:2 durch Carter Rowney (am Boden). Die Spieler der Düsseldorfer EG reagieren enttäuscht.

Foto: Birgit Häfner

Es war wahrlich keine Neuigkeit, die Alexander Ehl vor dem Spiel am Sonntag bei den Löwen Frankfurt dem TV-Publikum mittelte: Es komme mal wieder auf die Special Teams für Über- und Unterzahl an, sagte der Stürmer der Düsseldorfer EG. Und wie richtig er damit lag, das konnte hinterher ein Kollege bestätigen. „Unsere Unterzahl hat uns heute im Stich gelassen“, fasste Kohen Olischefski die 2:4-Niederlage zusammen, bei der die DEG im letzten Drittel drei Tore mit einem Mann weniger auf dem Eis kassierte.

Wobei die Probleme für Olischefski schon davor begonnen hatten: Die DEG habe sich „schlechte Strafen“ geleistet. Also keine in höchster Not, sondern absolut vermeidbare. Was besonders für Kevin Clark galt, der zweimal Gegner anging, die nicht mal den Puck hatten – einmal sogar nach der Sirene. Aber auch die anderen Fouls gehörten überwiegend in die Kategorie vermeidbar. Gleich drei davon gab es in eigener Überzahl.

Das wollte so gar nicht zur DEG in den vergangenen Wochen passen. Da hatte sich das anfangs so schwache Unterzahlspiel ja enorm gesteigert. Auch deswegen hatte es zuletzt sechs Siege aus zehn Spielen gegeben. Aber nun in Frankfurt war das ein Rückfall in alte Zeiten. Was umso bitterer war, weil das ein „ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten“ war, wie Trainer Thomas Dolak hinterher zurecht anmerkte. Und weil die DEG die große Chance hatte, bis auf vier Punkte an die Play-off-Plätze heranzurücken. Doch daraus wurde nichts. Exakt zur Hälfte der Hauptrunde sind die Düsseldorfer damit weiter näher am Abstiegsplatz als an den Play-offs.

„Brutal ärgerlich“, sagte Verteidiger Moritz Wirth hinterher und verwies auf die vielen „hochkarätigen Chancen“. Die hatten allerdings auch die Frankfurter. Hin und her ging das auf dem Eis, keine Seite hielt sich lange in der neutralen Zone auf, sondern suchte meist den direkten Weg zum Tor. Am Ende hatten die Statistiker 75 Torschüsse gezählt. Hinzu kamen zahlreiche weitere, die knapp vorbei gingen oder geblockt wurden.

Ein teilweise wildes Spiel war das. Und so war das auch schon am Freitag gegen Schwenningen gewesen. Der neueste Beweis, dass die DEG nach ihrer monatelangen Offensivflaute nun wieder weiß, wie es geht. Vor allem die neue Topreihe mit Phil Varone, Kenny Agostino und Brendan O‘Donnell. Fünf Treffer erzielte die am Wochenende, allein gegen Schwenningen waren es drei, auch acht Sekunden vor Schluss zum 5:4 durch O‘Donnell. Weswegen die DEG endlich mal drei Punkte holte, wenn das vom Spielverlauf her nicht zwingend geboten war. Und vor allem in einem Spiel, in dem Goalie Henrik Haukeland nicht seinen besten Tag erwischte.

Am Sonntag war das wieder anders. Am Ende durfte Haukeland auf 34 Paraden schauen. Und auch die Topreihe funktionierte wieder: Mitte des zweiten Drittels erkämpfte O‘Donnell den Puck an der Bande und bediente den freistehenden Varone, der souverän einschob – sein zehntes Saisontor. Danach gab es gleich die Chance auf das 2:0, aber das fiel nicht. Und nur ein paar Minuten später zeigten auch die Frankfurter, dass sie einen Torjäger in ihren Reihen haben – einen Verteidiger. Maksim Matushkin traf zum 1:1. Mit nun zwölf Saisontoren greift er sogar den ewigen DEL-Rekord für Verteidiger (24) an.

Also ging es mit einem 1:1 in die zweite Pause. Was aber vor allem an den Torhütern lag. Chancen für mehr Tore gab es auch schon in den ersten 40 Minuten genug. Für die Gastgeber die größten durch Dominik Bokk, Carter Rowney, Joseph Cramarossa und Cody Kunyk, für die DEG durch Kevin Clark, Alexander Ehl, Kohen Olischefski und immer wieder durch Brendan O‘Donnell. Lange dauerte es aber nicht mehr bis zum nächsten Treffer. Das letzte Drittel war ganze 16 Sekunden alt, da fälschte Nathan Burns gekonnt zum 2:1 in Überzahl ab. Zwar schlug die DEG noch mal zurück: O‘Donnell traf ebenso in Überzahl den Pfosten, Agostino verwertete den Nachschuss. Danach war sogar der dritte Sieg in Folge drin. Doch immer neue Strafen und zwei weitere Frankfurter Powerplay-Treffer durch Rowney und Kunyk waren dann zu viel für die DEG. Sie hatte zwar noch weitere Chancen, aber der Puck wollte nicht mehr über die Linie.