Advent in Meerbusch Nikolausmarkt verzeichnet Stände-Rekord

Düsseldorf · In Lank-Latum gab es so viele Aussteller wie noch nie. Auch der Markt in Osterath und die Winterwelt in Büderich zogen Besucher an.

 „Für uns ist das einer der umsatzstärksten Tage des Jahres“, sagte Simona Libner aus Lank-Latum über den verkaufsoffenen Sonntag während des Nikolausmarktes. In dem Ortsteil gab es einen neuen Aussteller-Rekord.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

In Lank-Latum hatte sich der Nikolaus für diesen Tag gleich zweimal angekündigt. Bei seinem ersten Besuch um die Mittagszeit versammelte er auf dem Alten Markt eine große Kinderschar um sich, die mit leuchtenden Augen verfolgte, wie der Mann im roten Bischofsgewand sein Gedicht vortrug. Dem Wunsch, dass doch auch einer der jungen Gäste selbst ein paar Verse zum Besten geben könnte, kam zwar niemand nach, trotzdem wurden alle Kinder mit einem Weckmann beschenkt.

Obwohl der Lanker Nikolausmarkt zum Zeitpunkt des ersten Besuchs des Heiligen Mannes erst seit einer Stunde im Gange war, herrschte dort bereits ein reges Treiben. Die Leute schlenderten am Sonntag vom Marktplatz zum Alten Schulhof und wieder zurück, kauften an einem der rund 40 Stände etwas oder genossen das vielfältige kulinarische Angebot. Wieder einmal als Renner erwiesen sich die Tonnenbohnen mit Mettwurst, die der Heimatkreis Lank anbot. Der Eintopf aus Bohnen, Kartoffeln, Zwiebeln und Speck wird nach einem originalen Latumer Rezept zubereitet. Käse-Freunde kamen am Stand des Industrieclubs Lank auf ihre Kosten, wo geschmolzener Raclettekäse auf rustikalem Bauernbrot serviert wurde. Die Erlöse des Verkaufs gehen an die Initiative Schmetterling in Neuss, die sich seit mehr als 20 Jahren um Familien kümmert, in denen ein Kind lebensverkürzend erkrankt, schwer behindert oder gestorben ist.

Schützen haben restaurierten Schießstand aufgestellt

Die Sebastianus-Schützenbruderschaft Lank-Latum hatte erstmals beim Nikolausmarkt ihren restaurierten Schießstand aufgestellt. „Kinder dürfen kostenlos mitmachen, von Erwachsenen erwarten wir eine kleine Spende“, so Marlon Link von der Freischar Lank. Einige seiner Kompanie-Kollegen schenkten derweil im Cocktail-Zelt heiße Getränke aus, es gab auch Poffertjes. „Wir wollten in diesem Jahr mal etwas anderes machen und nicht die Klassiker anbieten, sondern Varianten, die es anderswo nicht gibt. Das neue Angebot wird sehr gut angenommen“, berichtete Freischar-Hauptmann Sascha Brocker.

Die weiteste Anreise haben wohl Isabelle und Francoise auf sich genommen. Die beiden Freundinnen sind extra aus Meerbuschs Partnerstadt Fouesnant angereist. „Wir möchten hier die schöne Atmosphäre aufsaugen und sie mit nach Frankreich transportieren, wo wir am kommenden Wochenende zum zweiten Mal einen ähnlichen Markt ausrichten werden“, sagte das Duo, das sich mit reichlich Christstollen, Altbier und Glühwein eindeckte, um diese Dinge dann in der Heimat anbieten zu können.

Auch der Einzelhandel profitierte vom großen Zulauf, denn ausnahmsweise durften die umliegenden Geschäfte ihre Türen für alle Kunden auch sonntags öffnen. „Für uns ist das einer der umsatzstärksten Tage des Jahres“, sagte Simona Libner, Inhaberin des Damen-Modegeschäfts „Fräulein.“ Sie ist zudem im Vorstand der Werbegemeinschaft „Rund um Lank-Latum“ tätig und hat den Markt gemeinsam mit ihren Mitstreitern ehrenamtlich auf die Beine gestellt. „So viele Stände wie dieses Mal hatten wir noch nie. Es zeigt, dass Lank zusammenhält“, sagte Libner.

Viele Besucher nutzen an diesem Tag die Pendelbusse, die die Meerbuscher Ortsteile stündlich miteinander verbinden. So kommt man nach ein paar Glühwein oder Bier nicht nur sicher nach Hause, sondern hat auch noch die Möglichkeit, die Winterwelt in Büderich oder den Nikolausmarkt in Osterath anzusteuern. „Wir finden diesen Service super, denn so kann man sich einen guten Eindruck von allen drei Standorten machen“, sagten Thomas und Simone Bartsch.

Zum Nachmittag füllte sich auch der Osterather Kirchplatz. „Zu Beginn hatte ich etwas Sorge, aber die war unberechtigt. Es ist mehr los als im Vorjahr“, berichtet Holger Tiggelkamp, Vorsitzender des „Werbe-Interessen-Ring Osterath“. Am meisten Trubel herrschte vor der großen Bühne, auf der unter anderem der Mehrgenerationenchor „Stahlstimmen“ und die „Mersey Boys“ die Gäste mit ihren Songs in weihnachtliche Stimmung versetzten.

In Osterath boten knapp 30 Händler, Gastronomen und Vereine ihre Waren und Speisen an. Der eine oder andere hätte sich jedoch etwas mehr Umsatz erwünscht. „Das Interesse ist da, aber die Kaufkraft ist ein wenig verhalten“, sagte Tobias Stamm, der Kräuter, Tee und Gewürze anbietet. Scherenschleifer Alexander Kluck, der zum zweiten Mal mit seinem Stand vertreten war, sieht zumindest einen Aufwärtstrend: „Im letzten Jahr kannten die Leute mich noch nicht. Man merkt jetzt, dass sie so langsam das Vertrauen zu mir aufbauen.“

Auch in Büderich stieg das Besucheraufkommen im Laufe des Tages, denn auch dort hatten die Geschäfte im Ortszentrum am Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet. „Ich nutze den Tag, um noch ein paar Weihnachtsgeschenke zu kaufen“, berichtete Dorothee Lindner. Auf der nahe gelegenen Winterwelt wurde auch etwas für die jungen Gäste geboten – es gab ein Kasperletheater und der Nikolaus kam mit einer Kutsche.