Es braucht harte Zahlen
Wuppertals Verkehrspolitik wird häufig vom Bauchgefühl oder von der Meinung der Politiker zu den Verkehrsmitteln geprägt. Die einen mögen Autos und halten sie für unverzichtbar, die anderen mögen Fahrräder und eher keine Autos.
Das prägt die Debatten – siehe Umweltspur auf der B7, zuvor die Freigabe von Busspuren für Radfahrer oder etwa die mögliche Umgestaltung der Heckinghauser Straße.
Harte Fakten waren dabei selten zu hören. Auch weil es sie nicht gibt, jedenfalls mit Blick auf den Anteil der Wege, die mit Auto oder Rad, ÖPNV oder zu Fuß zurückgelegt werden. Die letzte Erhebung dazu ist von 2011. Seitdem hat sich viel getan: Nordbahntrasse, Dieselskandal, Corona.
Dabei sind solche Zahlen wichtig. Sie zeigen, was der Stand der Dinge ist – und wie der sich vom letzten Stand der Dinge unterscheidet, wo Bewegung ist – und welche. Es wird interessant sein zu sehen, wie viel mehr Wege mit dem Rad zurückgelegt werden und ob dadurch wirklich weniger Wege mit dem Auto gefahren werden. Oder ob das gegebenenfalls zulasten des ÖPNV geht.
Die Erhebung ermöglicht einen neuen Blick auf die Mobilität im Tal. Auf das, was die Bürger trotz oder wegen der bisherigen Möglichkeiten daraus gemacht haben. Wie der Blick ausfällt und was für Folgen er hat, hängt aber letztlich an den Politikern und der Verwaltung. Sie müssen die Zahlen auch klug nutzen.