Neviges Evangelische Gemeinde will Neues wagen

Neviges. · Die Wahl des Presbyteriums soll im März per Akklamation in der Kirche erfolgen.

 Das evangelische Gemeindehaus an der Siebeneicker Straße in Neviges.

Das evangelische Gemeindehaus an der Siebeneicker Straße in Neviges.

Foto: Ulrich bangert/Ulrich Bangert

Die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde erprobt bei der Presbyteriumswahl im kommenden Jahr etwas Neues: „Neviges gehört zu den fünf Kirchengemeinden im Kirchenkreis Niederberg, wo wie bei einem Verein innerhalb einer Versammlung der Vorstand per Akklamation legitimiert wird“, bringt Jörg Sindt das neue Verfahren auf den Punkt. „Das erspart uns, Wahlbenachrichtigungen zu verschicken, wobei am Ende nur ein verschwindend geringer Teil davon Gebrauch machen wird. Es gibt keine geheime Wahl und keine Briefwahl. Zu der Gemeindeversammlung am 1. März im Anschluss an den Gottesdienst um 15 Uhr in der Stadtkirche werden dann die Gemeindemitglieder kommen, die wirklich Interesse an der Wahl des Presbyterium haben“, lautet die Erwartung des Verantwortlichen für die Öffentlichkeitsarbeit der Nevigeser Protestanten.

Für zehn offene Stellen kandidieren zehn Bewerber

„Für die zehn zu besetzenden Stellen stehen zehn Kandidaten zur Verfügung, so dass eine offene Blockwahl stattfinden kann. Für die ausgeschiedenen Presbyter haben sich vier neue Bewerber zur Verfügung gestellt. Meike Bierwald arbeitet seit ihrer Konfirmation in Gemeinde und CVJM mit und möchte ihre Leidenschaft für Menschen und ihre „Macher-Mentalität“ einbringen. Tobias Wegschaider liegt es am Herzen, dass Kinder, Jugendliche und Erwachsene anfangen, nach Gott zu fragen. Inge Grosche möchte der Gemeinde etwas zurückgeben von dem, was sie seit Jahren genießt: „Ich fühle mich wohl in den verschiedenen Kreisen, wie im CVJM-Montagskreis, Frauen-Haus- und Besuchsdienst-Kreis.“ Uwe Mendorf möchte seine Möglichkeiten engagiert einbringen. „Meine berufliche Laufbahn war wesentlich bestimmt durch analytisches Denken und Handeln“, stellt der Rentner fest.

Die Gemeinde befindet sich
in einem Wandlungsprozess

Pfarrer Detlef Gruber umriss die Konzeption der Gemeinde, die sich in einem Wandlungsprozess befindet. „Das Ziel ist eine starke, gesunde und wachsende Gemeinde zu bauen.“ Sieben Bausteine seien dafür unerlässlich: Dazu gehörten die Orientierung am Wort Gottes und der Glauben an Jesus Christus, die Kultivierung einer Gemeinschaft als eine offene, einladende und wertschätzende Atmosphäre, in der das Leben miteinander geteilt wird. Das ehrenamtliche Engagement sei wichtig, die ganze, vielfältig begabte Gemeinschaft trage die Verantwortung für das Wohlergehen der Gemeinde. Es werde Raum für alle geschaffen, man wolle inklusiv handeln, junge Menschen sollten gefördert und ihnen Entfaltungsmöglichkeiten gegeben werden. Das Allgemeinwohl in Neviges werde durch die Gläubigen gefördert, man sei offen für Kontakte und Netzwerke. Dazu möchte man Neues wagen und die Gemeinde solle wachsen.

Das neue Gemeindekonzept ist eine Voraussetzung dafür, um nach dem Weggang von Pastor Martin Göbler die zweite Pfarrstelle zu besetzen. Eine erste Bewerbung ist inzwischen im Gemeindeamt eingegangen. Pfarrer Detlef Gruber rechnet damit, dass es im März des kommenden Jahres konkretere Neuigkeiten dazu gibt. Mehr zur Gemeinde ist auch im Internet zu finden: